Jack Draper folgt Rafael Nadal als „Fake“-Lefty in die Top 5

Mit seiner Finalteilnahme beim ATP-Masters-Turnier in Madrid erklomm der Brite Jack Draper erstmals die Top 5 der Weltrangliste und schaffte dies im 21. Jahrhundert erst als zweiter Linkshänder nach Rafael Nadal.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 05.05.2025, 18:43 Uhr

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Neben Rafael Nadal ist Jack Draper in diesem Jahrhundert erst der zweite Linkshänder in den Top 5 der Weltrangliste.

Mit wachsendem Erfolg werden die Parallelen von Jack Draper zu seinem Vorbild Rafael Nadal immer mehr gesucht. Besonders augenscheinlich sticht dabei hervor, dass der Brite ebenfalls wie der Mallorquiner auf dem Tennis-Court als Linkshänder agiert. Und dies, obwohl der Masters-Champion von Indian Wells wie der 22-fache Grand-Slam-Champion aus Spanien abseits des Tennis-Sports als Rechtshänder zu Werke geht.

Befragt nach sportlichen Vergleichen mit dem ehemaligen Weltranglistenersten, in dessen Akademie Draper an seinem Spiel feilte, kommentierte der 23-Jährige weiterhin demütig: „Teile meiner spinreichen Linkshänder-Vorhand mögen Elemente von seinem Spiel enthalten, aber ich habe noch keine 14 Titel in Roland Garros gewonnen, deshalb bin ich auf diesem Belag noch ganz weit von seinem Level entfernt.“

Im ATP-Ranking machte Draper mit seinem erfolgreichen Abschneiden einen weiteren Schritt nach vorne und platzierte sich erstmals in den Top 5 der Weltrangliste, was ihm erst als zweitem Linkshänder im 21. Jahrhundert nach Rafael Nadal gelang. Dabei lohnt sich ein Blick auf die fünf nächsterfolgreichen Linkshänder, die es im ersten Viertel des aktuellen Zentenniums neben Nadal und Draper in die Top 10 geschafft haben:

Marcelo Rios

Der talentierteste Spieler in diesem Kreis war wohl Marcelo Rios. Der Chilene blieb den Tennisfans vor allem mit dem Umstand in Erinnerung, dass er die Spitzenposition in der Weltrangliste erreichte, ohne dabei einen Grand-Slam-Titel gewonnen zu haben. In seinem einzigen Major-Endspiel musste er sich 1998 in Australien im reinen Linkshänder-Finale dem Tschechen Petr Korda geschlagen geben. Nach seinem erfolgreichsten Jahr auf der Tour konnte der 18-fache ATP-Titelträger als Bestplatzierung noch Position 7 im Ranking ins aktuelle Jahrhundert hinüberretten.

Fernando Verdasco

Vor knapp zweieinhalb Jahren beendete Fernando Verdasco seine lange Karriere, die ihn 2009 auf Platz 7 im Ranking führte. Unvergessen, als er in diesem Jahr seinen Landsmann Rafael Nadal bei den Australian Open im Halbfinale in einen hochklassigen Fünf-Satz-Krimi zwang und dabei denkbar knapp unterlag. Immerhin durfte sich der 41-Jährige mit insgesamt sieben Titeln auf der ATP-Tour trösten.

Jürgen Melzer

Neben zwei Grand-Slam-Titeln im Doppel und einem Triumph im Mixed kletterte Jürgen Melzer 2011 auch im Einzel bis auf Position 8 in der Weltrangliste. Höhepunkt diesbezüglich war der Einzug ins Halbfinale der French Open 2010, bei dem der heutige ÖTV-Sportdirektor im Viertelfinale als bislang einziger Spieler auf der Tour einen 0:2-Satzrückstand gegen Novak Djokovic drehen konnte.

Cameron Norrie

Als einzig noch aktiver Spieler aus dem Kreis platzierte sich der in Südafrika geborene Brite Cameron Norrie 2022, vor allem dank seines Titelgewinns in Indian Wells im Jahr davor, auf Position 8 im Ranking. Eine höhere Einstufung wurde dem 29-Jährigen aus politischen Gründen genommen, da er für seinen Halbfinallauf in Wimbledon im gleichen Jahr aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine keine Weltranglistenpunkte erhielt.

Mariano Puerta

Sportlich wird Mariano Puerta den Tennis-Insidern vor allem als Finalgegner von Rafael Nadal bei dessen erstem Erfolg in Roland Garros 2005 in Erinnerung bleiben. Immerhin spielte sich der Argentinier mit drei Titeln auf der ATP-Tour bis auf Platz 9 in der Rangliste. Die größten Schlagzeilen lieferte der 46-Jährige aber abseits des Courts. Nach einer 9-monatigen Dopingsperre vor seinem Finallauf in Paris wurde er auch nach dem Major in Frankreich erneut positiv getestet und sollte nach der von acht auf zwei Jahre heruntergesetzten Sperre nie mehr in vorderen Gefilden auf der Tour eingreifen.

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05.05.2025, 18:46 Uhr
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