Jannik Sinner - als Trainingspartner nur die Besten

Jannik Sinner war einer der Aufsteiger des Tennisjahres 2019. Die stete Verbesserung des Südtirolers hängt auch mit der Qualität seiner Trainingspartner zusammen. Nun versucht Coach Ricardo Piatti ein Arrangement mit Rafael Nadal zu finden.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 09.06.2020, 07:21 Uhr

Jannik Sinner möchte sich weiter verbessern
© GEPA Pictures
Jannik Sinner möchte sich weiter verbessern

Den Umgang mit prominenten KollegInnen ist Jannik Sinner ja gewohnt: Nachdem der Südtiroler seit längerem in der Akademie von Starcoach Ricardo Piatti trainiert, sind Begegnungen mit etwa Borna Coric oder auch Maria Sharapova in den vergangenen Jahren keine Seltenheit gewesen. Mit der Anfang 2020 zurückgetretenen Russin hat Sinner gegen Ende 2019 auch ein launiges Weihnachtsvideo in den sozialen Medien veröffentlicht, von Berührungsängste keine Spur. Das aber waren gewissermaßen allesamt Heimspiele, nun soll der Lehrling auf Reisen gehen, um seinen Meisterbrief anderswo abzuholen: Nachdem sich in Monte Carlo ohnehin mehrere Spitzenspieler aufhalten, möchte Piatti eben dort ein Treffen mit Rafael Nadal arrangieren.

Er habe Sinner schon zur Akademie von Patrick Mouratoglou in die Nähe von Nizza gebracht, so Piatti, dort hätte sein Schützling mit Stefanos Tsitsipas und Alexei Popyrin trainiert. "Jetzt kommen Alexander Zverev und Stan Wawrinka nach Monte Carlo. Ich habe schon mit Carlos Moya gesprochen, weil wir auch nach Monte Carlo gehen wollen." Moya ist bekanntermaßen der Coach von Rafael Nadal, der in diesem Jahr um die Chance umfiel, im Fürstentum seinen zwölften Titel zu holen. Piatti jedenfalls wäre Übungseinheiten für Sinner mit Nadal nicht abgeneigt. "Er kann davon lernen, sich mit besseren Spielern zu messen. Jannik hatte jetzt viel Zeit, an seiner Physis zu arbeiten. Ganz speziell hat er versucht, beim Aufschlag die Schulter-Rotation zu verbessern." 

Sinner in Schaukampf mit Thiem und Zverev

Unter Wettkampfbedingungen könnte Sinner seine Entwicklung erstmals zwischen dem 13. und 15. Juli in Berlin unter Beweis stellen. Da ist der 18-Jährige nämlich Teil eines Schaukampf-Turniers mit Alexander Zverev, Dominic Thiem und Nick Kyrgios. Der Saisonverlauf bis zum vorläufigen Abbruch aufgrund der Corona-Pandemie war für Sinner nicht hundertprozentig zufriedenstellend. Zwar erreichte er in Rotterdam das Viertelfinale des ATP-Tour-500-Turniers, bei den Australian Open kam das Aus gegen Marton Fucsovics schon Runde zwei. Allerdings war der Auftritt in Melbourne erst der zweite überhaupt in der Karriere von Jannik Sinner im Hauptfeld bei einem Major. Die Premiere gab es im vergangenen Jahr bei den US Open in New York City. Nach erfolgreich überstandener Qualifikation unterlag Sinner dort Stan Wawrinka in Runde eins.

Coach Piatti ist in jedem Fall sehr zuversichtlich für die weitere Karriere seines Schülers. "Jannik hat nur drei Tage in der Woche gespielt, bevor er 14 Jahre alt war. Er ist immer noch in einer Reifungsphase, die offenbar drei Jahre lang andauert. Er hat noch viel Tennis vor sich. Er hat enorme Möglichkeiten, den Rhythmus zu variieren, dazu kommt ein technisch sehr guter Volley. Ganz offensichtlich hat er viele gute Dinge in seinem Spiel und ein paar schlechte. In Matches , in denen es nicht nach Plan läuft, ist er sehr frustriert. Diese Mentalität wird sich im Laufe der Jahre ändern. Aber wir können jetzt schon sagen, dass Sinner auf dem richtigen Weg ist, um in diesem Sport große Dinge zu vollbringen."

von tennisnet.com

Dienstag
09.06.2020, 15:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.06.2020, 07:21 Uhr