Jannik Sinner - Befreiungsschlag in Umag

Jannik Sinner hat mit einer beeindruckenden Performance im Endspiel des ATP-250-Events von Umag seinen ersten Titel der Saison 2022 gefeiert. Angesichts einer äußerst harten ersten Saisonhälfte ein besonders wichtiger Titelgewinn für den Italiener. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 01.08.2022, 12:05 Uhr

Für Jannik Sinner stellte der Titelgewinn in Umag einen wahren Befreiungsschlag dar
Für Jannik Sinner stellte der Titelgewinn in Umag einen wahren Befreiungsschlag dar

Dass Jannik Sinner über weite Strecken des Frühjahres 2022 doch stark im Schatten von Carlos Alcaraz stand, hat vor allen Dingen zwei Gründe: Zum einen gelang dem Spanier ein beeindruckender Saisonstart, Titelgewinne auf ATP-Masters-1000-Niveau und Siege über Novak Djokovic und Rafael Nadal (im selben Turnier!) inklusive. Zum anderen lag dieser Umstand aber auch daran, dass bei Jannik Sinner zum Start ins Jahr einigermaßen wenig zusammenlaufen wollte.

Dies wiederum lag zu einem nicht unwesentlichen Teil daran, dass Sinner über weite Strecken der ersten Saisonhälfte mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen hatte. Unrühmlicher Höhepunkt: die Aufgabe im Achtelfinalduell mit Andrey Rublev bei den French Open. So musste sich Sinner, der im zarten Alter von 20 Jahren bereits fünf Karrieretitel gewinnen konnte, einigermaßen lange gedulden, bis der erste im Kalenderjahr 2022 - und damit Nummer sechs - auf die Haben-Seite wanderte. 

Sinner schielt bereits nach Nordamerika

Dass dieser Titelgewinn doch einiges an Last von den Schultern des Südtirolers abfallen ließ, war diesem im Anschluss an seinen Finalerfolg über Carlos Alcaraz deutlich anzusehen: "Ich bin unglaublich glücklich. Ich habe bisher ein hartes Jahr hinter mir. Wir hatten unglückliche Momente, aber wir haben weiter hart gearbeitet und ich habe an mich geglaubt, um besser zu spielen und mich als Tennisspieler zu verbessern", erklärte Sinner während der Siegerehrung. "Ich bin sehr glücklich, dass ich in diesem Jahr endlich eine Trophäe in die Höhe stemmen kann."

Viel Zeit zum Feiern bleibt Sinner nun jedoch nicht, bereits in einer Woche steht mit dem ATP-Masters-1000-Event von Montreal ein weiteres Saisonhighlight an - und das zudem auf Hart- und nicht auf Sandplatz. "Ich weiß, dass ich einige Aspekte verbessern muss. Jetzt ist es an der Zeit, diese Anpassungen vorzunehmen, um gut vorbereitet nach Montreal zu gehen. Alles ist auf den Prozess ausgerichtet", sagte Sinner. "Wir hoffen, dass wir in den Vereinigten Staaten unser Bestes geben können. Es bleibt nicht viel Zeit und wir haben viel Arbeit vor uns." 

Sinner schlägt Alcaraz zum zweiten Mal 

Es ist der bereits zweite Sieg für Jannik Sinner gegen Kontrahenten Carlos Alcaraz binnen weniger Tage - erst im Achtelfinale von Wimbledon war der Südtiroler nach starker Leistung siegreich geblieben. Für seinen gut eineinhalb Jahre jüngeren Gegner hatte Sinner im Anschluss nur lobende Worte übrig: "Carlos, du verbesserst dich jede Woche, bei jedem Turnier, das du spielst. Du hast dieses Jahr schon erstaunliche Dinge gezeigt und ich bin sicher, dass du auch auf der US-Tour auf einem hohen Niveau spielen wirst."

Dies ist auch Jannik Sinner zuzutrauen, der - wenn fit - zuletzt immer wieder großartige Leistungen zeigte. Wie etwa in den ersten beiden Sätzen im Viertelfinalduell mit Novak Djokovic in Wimbledon, die der 20-Jährige für sich entscheiden konnte. Oder zuletzt im Umag-Endspiel gegen Carlos Alcaraz, in dem Sinner seinem Gegner nach verlorenem Auftaktsatz gerade einmal zwei weitere Spielgewinne zugestand. Langsam, aber sicher steigt Sinner also aus dem Schatten des Spaniers heraus. 

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von Michael Rothschädl

Montag
01.08.2022, 17:05 Uhr
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