Jannik Sinner - "Situation in Amerika nicht sehr rosig"

Der internationale Tennis-Zirkus soll Mitte August wieder seinen Betrieb aufnehmen. Immer mehr Zweifel werden allerdings laut, ob gerade die Hartplatz-Turniere in den Vereinigten Staaten aufgrund der angespannten Corona-Lage in Nordamerika überhaupt stattfinden können. Reiseeinschränkungen und eine drohende Quarantäne stellen zusätzliche Hürden für die Spieler aus aller Welt dar. Auch Jannik Sinner bezweifelt seine Teilnahme.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 20.07.2020, 15:05 Uhr

Jannik Sinner am Wochenende in Berlin
© Florina Heer
Jannik Sinner am Wochenende in Berlin

Von Florian Heer aus Berlin

„Ich weiß es nicht“, antwortete der 18-jährige Italiener im Anschluss an seine Endspielniederlage bei den bett1ACES im Hangar 6 des ehemaligen Berliner Airports Tempelhof auf die Frage, ob er Bedenken hätte über den großen Teich zu fliegen.
„Aktuell sieht die Situation in Amerika nicht sehr rosig aus. Wenn ich nach meiner Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne muss, dann bleibe ich wahrscheinlich lieber in Europa. In Italien könnte ich mit der Teilnahme an einigen hoch-dotierten Challenger-Events in die Sandplatzsaison starten.“

Ab dem 17. August stehen Turniere in Todi, Trieste, Cordenons und Perugia auf dem aktualisierten Kalender der ATP-Challenger-Tour.

Gute Resultate in Berlin

Trotz aller Ungewissheiten ist Sinner wieder heiß auf Matchpraxis. Die internationale Exhibition-Serie in Berlin kam somit gerade recht.
„Nach vier Monaten ohne Wettkampf hatte ich nun vier gute Matches hier“, war Sinner sichtlich zufrieden über seine Rückkehr auf den Platz. Mit Siegen über Roberto Bautista Agut und Karen Khachanov konnte der Italiener zwei Erfolge über Top-15-Spieler erringen bevor er Dominic Thiem im Finale am Sonntag unterlag. Auch beim zu Beginn vergangener Woche ausgetragenen Rasen-Event im Grunewalder Steffi-Graf-Stadion ist Sinner durch einen Sieg über Altmeister Tommy Haas ins Halbfinale eingezogen bevor die Reise erneut gegen den Österreicher zu Ende ging.

Während der Corona-Zwangspause hielt sich der Teenager hauptsächlich in seiner Wohnung in Monaco mit seinem Athletik-Trainer fit. „Seit meiner Rückkehr aus Indian Wells habe ich jeden Tag trainiert. Die Zeit ist eigentlich relativ schnell vergangen. Ich war auch ein paar Tage daheim in Südtirol. Von einem Trainingslager in Elba mit Riccardo Piatti bin ich dann nach Berlin geflogen.“

Von Berlin geht es für Sinner zunächst wieder nach Hause. Danach gilt es abzuwarten ob, wann und wo die Tour wieder ihren Betrieb aufnimmt.

von Florian Heer

Montag
20.07.2020, 15:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.07.2020, 15:05 Uhr