Jannik Sinner: Zwei Jahre für die Ewigkeit
Die Leistungen von Jannik Sinner in den Spielzeiten 2024 und 2025 halten Vergleiche mit den ganz Großen der Tennishistorie aus.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.11.2025, 08:44 Uhr

Der letzte professionelle Tennisball, den Jannik Sinner 2025 gesehen hat, war also eine Rückhand von Carlos Alcaraz, die seitlich ihr Ziel verfehlt hat. Danach sank der Südtiroler auf dem Center Court in der InAlpi Arena in Turin auf den Boden, ließ seinen zweiten Titel bei den ATP Finals in Folge kurz sacken. Das 7:6 (4) und 7:5 gegen seinen großen spanischen Widersacher taugte - anders als das Endspiel bei den French Open - zwar nicht zum Instant Classic. Es schloss aber zwei Spielzeiten ab, die findige Statistiker sofort als historisch einordneten.
Denn in den Jahren 2024 und 2025 hat Jannik Sinner 131 Partien gewonnen und nur 12 davon verloren. Das ergibt eine Siegquote von 91,6 Prozent. Damit spielt Sinner auch historisch betrachtet bei den ganz Großen mit. In der Open Ära hat es nur fünf Spieler gegeben, die über einen Zwei-Jahres-Zeitraum eine bessere Quote hingelegt haben als der mittlerweile viermalige Grand-Slam-Champion. Ganz oben auf dieser Liste steht Roger Federer in den Jahren 2005/6. Da hat der Schweizer Maestro 173 Matche für sich entschieden. Und nur neun verloren - das macht eine Quote von 95,1 Prozent.
Hätte Sinner die Quote auch ohne die Sperre gehalten?
Auf 173 Matcherfolge ist auch Jimmy Connors 1974/75 gekommen, allerdings bei elf Niederlagen (Quote: 94 Prozent). Björn Borg hat sich 1979/80 verewigt, mit 154 Siegen bei nur zwölf Pleiten (Siegquote: 92,8 Prozent). Danach folgen vor Jannik Sinner noch John McEnroe (1984/85 mit 92,7 Prozent) und Ivan Lendl (1985/86 mit 92,4 Prozent).
Ein Verhältnis von über 90 Prozent hat schließlich auch noch Novak Djokovic in den Jahren 2014 plus 2015 hingelegt: Da gewann der serbische Großmeister 143 Partien, verlor 14 (Quote: 91,1 Prozent).
Rein akademisch ist nun natürlich die Frage, was gewesen wäre, hätte Jannik Sinner nicht drei Monate lang aussetzen müssen: Wäre die Quote stabil geblieben? Hätte er mit tiefen Runs in Indian Wells und Miami diese vielleicht sogar noch erhöht? Wie dem auch sei: Mit den vergangenen beiden Jahren hat sich Sinner selbst ein kleines Denkmal gesetzt.
