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Joel Schwärzler - Es darf gefeiert werden

Mit seinem Erfolg beim ITF Junior Masters in Chengdu hat Joel Schwärzler die großen Hoffnungen befeuert, die in ihn gesetzt werden.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 22.10.2023, 21:09 Uhr

Joel Schwärzler bei den French Open im Frühjahr 2023
© Jürgen Hasenkopf
Joel Schwärzler bei den French Open im Frühjahr 2023

Wenn man sich am Sonntag auf der offiziellen ITF-Seite die Weltrangliste der Junioren genauer angesehen hat, dann war auf Position sieben nur ein Avatar zu sehen. Noch hat es zu keinem Bild von Joel Schwärzler gereicht. das sollte sich nach dem großen Triumph am Sonntag in Chengdu ziemlich rasch ändern. Zumal der Vorarlberger auf seinem Weg zum Titel mit Rodrigo Pacheco Mendez im Finale die Nummer zwei besiegt hat.

Ach, ja: Gegen Iliyan Radulov (Nummer acht) und Federico Cina (vor Chengdu die Nummer zehn) war Schwärzler auch erfolgreich geblieben.

Wie viel macht das nun in Schilling?

Nun: Zunächst einmal dürfen sich die österreichischen Tennisfans wohl ganz herzlich mit Joel Schwärzler und dessen Coach Jürgen Melzer freuen. Wer den jungen Linkshänder bei den US Open nach seiner Erstrunden-Niederlage gegen Pavle Marinko aus Australien gesehen hat, umso mehr. Damals war Schwärzler buchstäblich am Boden zerstört (zumal Marinko - bei allem Respekt - bis heute nicht weiß, warum er diese Match eigentlich gewonnen hat).

Schwärzler ärgert Ramos-Vinolas

Aber das Selbstvertrauen ist zurück bei Schwärzler. Dafür hat der Triumph vergangene Woche in Osaka schon mal den Grundstein gelegt, der Siegeszug in Chengdu (mit einer Niederlage in der Gruppenphase gegen Yaroslav Demin) mehrere Stockwerke draufgesetzt.

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Im kommenden Jahr wird Joel Schwärzler bei den Majors noch einmal einen Anlauf nehmen. Gleichzeitig aber sicherlich auch schon den Übergang in das Männertennis mit noch mehr Verve angehen als in diesem Jahr. Zur Erinnerung: Beim Challenger in Bad Waltersdorf hatte Schwärzler den spanischen Routinier Albert Ramos-Vinolas am Rande einer Niederlage. Aber eben nur am Rande.

Dafür, dass der große Erfolg in der Jugend keine Hypothek auf die Zukunft wird - der österreichische, nein, der globale Tennisfan als solcher zeichnet sich ja nicht zwingend durch übermäßig viel Geduld aus - wird Coach Melzer sicherlich sorgen. Eben der hat als Junior in Wimbledon reüssiert. Und danach eine brillante Karriere hingelegt, die ihn unter die besten zehn Spieler im Einzel und im Doppel geführt hat.

Mensik in der Weltrangliste schon auf dem Weg in die Top 100

Die beinahe gleichaltrige Konkurrenz von Joel Schwärzler, der am 27. Januar 2024 seinen 18. Geburtstag feiern wird und ein ATP-Ranking von 935 hat, schläft allerdings nicht. Jakub Mensik aus der Tschechischen Republik etwa, ist nur knapp fünf Monate älter als Schwärzler, hat in dieser Saison aber schon für sein Land im Davis Cup gespielt. Und liegt in den ATP-Charts auf Position 155. Mit Sebastian Sorger, der im Dezember diesen Jahres 18 wird, liegt ein Landsmann von Schwärzler knapp 200 Plätze vor dem frisch gekürten Junior-Masters-Champ.

Zukunftsmusik. Jetzt darf erst einmal gefeiert.

von Jens Huiber

Montag
23.10.2023, 11:16 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.10.2023, 21:09 Uhr