Juan Martin del Potro trainiert - und sammelt 730 Kilo Nahrungsmittel

Das Comeback des Publikumslieblings wird sehnsüchtig erwartet. Der Weltranglistenvierte trainiert nach seiner schweren Knieverletzung seit Mitte Dezember wieder auf dem Court. Doch natürlich blieb auch diesmal wieder Zeit für eine Herzensangelegenheit.

von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet: 05.02.2019, 19:01 Uhr

Juan Martin del Potro spielte in seiner Heimatstadt für den guten Zweck
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Juan Martin del Potro spielte in seiner Heimatstadt für den guten Zweck

Sie lieben ihren Volkshelden in ganz Argentinien. Und sie lieben ihren "Delpo" besonders in Tandil, der Geburtsstadt des US-Open-Siegers von 2009.

Dahin kehrte der Rekonvaleszent auch diesmal zurück, um den Bürgern der 120.000-Einwohner-Stadt, rund 350 Kilometer südwestlich von Buenos Aires gelegen, etwas zurückzugeben. 

Der 1,98 Meter große del Potro, Spitzname "Turm von Tandil", führte vor Tausenden Menschen ein öffentliches Training auf den bescheidenen Courts der Gemeinde durch. Mit den Eintrittsgeldern konnten wie bereits im vergangenen Jahr insgesamt rund 730 Kilogramm Lebensmittel für die örtliche Tafel besorgt werden.

Der 30-Jährige ist bekannt für seine Heimatverbundenheit. Seinen Wohnsitz hat er nicht wie etliche seiner Kollegen in Monte Carlo oder Dubai, sondern immer noch in Tandil, das für seine Fleischproduktion bekannt ist.

Immer wieder zieht es ihn in die Hügellandschaft zurück. Del Potro befindet sich derzeit auf der Zielgeraden der Vorbereitung auf sein Comeback, das es beim 250er-Turnier n Delray Beach (ab 18. Februar) geben soll. Im Oktober hatte er sich bei einem Sturz im Achtelfinale von Shanghai gegen Borna Coric einen Bruch der Kniescheibe zugezogen.

"Ich habe nie und nimmer erwartet, dass etwas Ähnliches wieder passieren könnte" Juan Martin del Potro über sein Verletzungspech

"Ich hatte das Gefühl, dass die Welt zusammenbricht. Ich habe in den vergangenen Jahren ja Erfahrungen mit den Verletzungen am Handgelenk sammeln können. Aber ich habe nie und nimmer erwartet, dass etwas Ähnliches wieder passieren könnte", sagte del Potro, der in seiner Heimat auch "El Palito" ("Die Bohnenstange") genannt wird.

Del Potro, der Pechvogel. Nach etlichen Rückschlägen in den vergangenen Jahren hatte er 2018 wieder den Sprung in die Spitze geschafft. 47:13 Siege standen bis zum Malheur in Shanghai zu Buche. Der "sanfte Riese" holte sich unter anderem den Titel beim Masters in Indian Wells (Finalsieg über Roger Federer) und erreichte das Finale der US Open (Niederlage gegen Novak Djokovic).

Doch er hat Erfahrungen mit Comebacks. Nach vier Handgelenksoperationen sowie depressiven Verstimmungen war del Potro zeitweise bis auf Platz 1045 (Februar 2016) des ATP-Rankings abgestürzt.

von Ulrike Weinrich

Dienstag
05.02.2019, 20:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.02.2019, 19:01 Uhr