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Jürgen Melzer mit Appell: "Denkt an eure Omas und Opas"

Jürgen Melzer hat sich in Zeiten des Coronavirus klar zu den Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung bekannt. In einem Interview mit der APA führte er seine Gedanken weiter aus.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.03.2020, 18:35 Uhr

Am Freitag wurden in Österreich erste Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens bekanntgegeben. Diese Maßnahmen wurden über das Wochenende verschärft, dennoch kommt es vor allem in Wien zu vielen Menschenansammlungen. Für Melzer ist dies völlig unverständlich.

"Ich frage mich, wann es die letzten in unserem Land verstanden haben, dass es sich hier nicht um eine leichte Verkühlung oder Husten handelt", schrieb Melzer auf Instagram. "Ich finde es vor allem denjenigen gegenüber dermaßen respektlos, die endlos Schichten schieben und über Grenzen gehen müssen um dieses Land im Moment am laufen zu halten. Denkt doch ein bisschen an eure Omas und Opas."

Und weiter: "Je schneller wir alle zusammen gegen dieses Virus ankämpfen und uns and die vorgegebenen Maßnahmen halten, umso schneller könnte wieder der Alltag einkehren. In diesem Sinne bleibt gesund und entspannt euch zu Hause."

Die ATP hat sich bereits unter der Woche auf eine Wettkampfpause über sechs Wochen entschieden. "Im Moment gibt es viel wichtigere Dinge als Sport", sagte Melzer der APA. "Ich habe in den letzten paar Tagen keinen einzigen Gedanken daran verwendet, fit zu bleiben. Ich schau, dass es dem Kleinen gut geht. Man weiß, wie es ist, wenn ein Dreijähriger nicht wirklich viele Freiheiten hat. Dem fällt irgendwann auch die Decke auf den Kopf."

Seinen Sohn Noel wollte er nicht mehr in den Kindergarten schicken, er kümmerte sich in der vergangenen Woche in den eigenen vier Wänden um ihn. Maximal spazieren gehen oder mit seinem Sohn in den Wald gehen, stehen auf dem Programm. "Vielleicht werde ich ihm beibringen, wie man einen Schläger hält, dafür hat man in den nächsten Wochen viel Zeit."

Jürgen Melzer: ATP-Tour erst wieder auf Rasen

Zeit, die möglicherweise auch über die French Open (ab Ende Mai) hinausreichen wird? "Ich glaube, dass relativ bald klar sein wird, dass wir in sechs Wochen nicht spielen können. Ich glaube trotzdem, wenn sich die Welt zusammentut und schaut, dass sie sich an die Maßnahmen hält, dann ist es möglich. Oder man steigt halt erst auf Rasen ein", sagte Melzer. An eine Austragung der Olympischen Spiele glaubt er nicht. "Bei allem Respekt, klar sind Olympische Spiele wichtig, aber in meinen Augen sind Menschenleben um einiges wichtiger."

"An Tennis ist im Moment eh nicht zu denken. Wenn man sich ein bisserl damit beschäftigt, dann weiß man den Ernst der Lage. Wenn ich mitbekomme, dass sich Familien auf dem Spielplatz treffen, würde ich am liebsten hingehen und fragen, ob es noch geht?", ärgerte sich Melzer auch im Hinblick auf all jene, die im Dienst für die Allgemeinheit stehen. "Es ärgert mich extrem, vor allem den Leuten gegenüber, die im Moment echt nicht wissen, wo oben und unten ist. Ärzte, Krankenschwestern, Leute, die für die Nahversorgung sorgen."

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Melzer Jürgen

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Sonntag
15.03.2020, 19:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.03.2020, 18:35 Uhr

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