Jürgen Melzer - Viele Hüte und ein Luxusproblem

ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer hat bei den Generali Open in Kitzbühel einen Überblick über die aktuellen Befindlichkeiten im österreichischen Tennissport gegeben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.08.2023, 10:13 Uhr

Jürgen Melzer bei seinem Besuch in Kitzbühel
© GEPA Pictures
Jürgen Melzer bei seinem Besuch in Kitzbühel

Von Jens Huiber aus Kitzbühel

Wie sehr Jürgen Melzer noch für den Tennissport brennt (vor allem auch innerlich), konnte man am Donnerstagabend in Kitzbühel bestens erkennen. Da stand die österreichische Legende also im Außenstudio von ServusTV, im lockeren T-Shirt und mit einem lockeren Sakko, was angesichts der anspruchsvollen Außentemperaturen keine Selbstverständlichkeit war. Um Melzer herum jedenfalls wurden Decken gereicht, auch einige Wintermäntel waren zu sehen.

Wie so oft hatte Melzer in der Woche von Kitzbühel mehrere Hüte auf, begonnen mit jenem als Coach von Joel Schwärzler, der von den Veranstaltern eine Wildcard für die Qualifikation bekommen hatte. Einfach so könnte man sagen, schließlich hat der Österreichische Tennisverband keine zu vergeben. Jürgen Melzer hat das gerne angenommen, er sieht seinen Schützling derzeit aber grundsätzlich auf der Future-Ebene verankert. Und natürlich als Junior bei den Grand-Slam-Turnieren, der Start bei den US Open ist fix eingeplant.

Im Davis Cup kann Melzer auch auf Thiem zählen

Das wiederum erzählte Melzer in kleiner Runde dann schon am Donnerstag kurz vor dem Match von Dominic Thiem gegen Arthur Rinderknech. Und damit schon in seiner Funktion als Sportdirektor des ÖTV. Und als dessen Davis-Cup-Kapitän. Letzteres ist gerade eine einigermaßen angenehmen Aufgabe: Alle in Frage kommenden Spieler sind willens, für Österreich in Schwechat gegen Portugal anzutreten. Melzer hat also die Wahl zwischen dem saisonbesten Sebastian Ofner, dem wiedererstarkten Dominic Thiem oder Jurij Rodionov, der kurz vor dem Einzug in die Top 100 steht. Nicht zu vergessen Filip Misolic und auch Dennis Novak, der im Nationaltrikot stets noch ein Level höher spielen kann als auf der ATP-Tour.

Und auch um den Nachwuchs muss einem nicht bange sein. Es gebe quasi in jedem Jahrgang mindestens ein Mädchen oder einen Jungen mit guten Aussichten. Dass andere Verbände auf einen breiteren Pool zurückgreifen können, sei auch und vor allem eine finanzielle Frage. In der Tschechischen Republik etwa stünden fünf Mal so viele Mittel zur Verfügung wie in Österreich. Was für einen Mann wie Jürgen Melzer aber kein Grund zum Grübeln, sondern eher noch mehr Ansporn ist.

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Sonntag
06.08.2023, 18:30 Uhr
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