Jürgen Melzer wird 40 - Eine Legende im Einzel und im Doppel

Heute feiert Jürgen Melzer seinen 40. Geburtstag. Der Niederösterreicher hat schon als Junior groß aufgezeigt - und noch immer nicht genug vom professionellen Tennis.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 21.05.2021, 21:40 Uhr

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Jürgen Melzer - Jubilar mit Sinn für Humor
© GEPA Pictures
Jürgen Melzer - Jubilar mit Sinn für Humor

Das hätte sich Jürgen Melzer wohl nicht gedacht, dass er an seinem 40. Geburtstag mitten in der Vorbereitung auf die French Open 2021 steckt, ja, sogar schon in Roland Garros angekommen ist, wie die österreichische Tennislegende am Freitagabend auf Instagram postete. Eigentlich hatte Melzer das Ende seiner herausragenden Karriere bei den Australian Open dieses Jahres begehen wollen, nun sollen es noch einmal drei Majors und ein Auftritt bei den Olympischen Spielen in Tokio werden. Wenn letztere denn stattfinden

Jürgen Melzer hat immer stattgefunden, vor allem, wenn es darum ging, für Österreich an den Start zu gehen. Die Davis-Cup-Karriere des Linkshänders hatte Höhen und Tiefen, insgesamt nahm Melzer an 38 Länderkämpfen teil, steuerte 37 Punkte für Rot-Weiß-Rot bei. Der letzte legendäre Auftritt kam wohl im Frühjahr 2018 in Moskau, als Melzer mit seinem Erfolg gegen Evgeny Donskoy den überraschenden Sieg der Österreicher perfekt machte.

Zwei Major-Titel mit Petzschner

So richtig aufmerksam sind die Tennisfans auf Jürgen Melzer wohl 1998 geworden. Da holte Jojo den Titel beim Junioren-Turnier in Wimbledon, bis heute der einzige Österreicher, dem ein Sieg bei einem Major in der Nachwuchskategorie gelungen ist.

In Wimbledon holte Jürgen Melzer 2010 auch seinen wohl emotionalsten Titel auf der Männer-Tour: gemeinsam mit Philipp Petzschner im Doppel. Ein weiterer Major-Triumph sollte mit Petzschner ein Jahr später bei den US Open folgen (wie auch noch einer im gemischten Doppel - 2011 mit Iveta Benesova in Wimbledon). 17 Turniere hat Melzer im Paarlauf für sich entschieden, das erste 2005 mit Julian Knowle in St. Petersburg - das letzte, 15 Jahre später, passenderweise eben dort an der Seite von Edouard Roger-Vasselin, mit dem Melzer auch noch bei den ATP Finals in London bis ins Finale kam.

Legendärer Sieg gegen Djokovic, legendäre Niederlage gegen Agassi

Während im Doppel also noch ein paar Highlights für den aktuellen Sportdirektor des Österreichischen Tennis Verbandes anstehen, liegt im Einzel bereits die Abschlussbilanz vor: Die sieht zunächst einmal zwei Heimsiege in der Wiener Stadthalle und den Einzug in das Halbfinale der French Open 2010 vor. Was nicht viel später mit einem einstelligen Platz in der ATP-Weltrangliste einher gegangen ist. Besonders bemerkenswert: Dass ein Spieler im Einzel und im Doppel in den Top Ten steht, mag zu Zeiten von John McEnroe und später Stefan Edberg gang und gebe gewesen sein. In den 2010er-Jahren war dies eine Sensation, die Jürgen Melzer geschafft hat.

Apropos Roland Garros 2010: Dort besiegte Melzer Novak Djokovic nach 0:2-Satzrückstand, wohl eines jener Matches, das allen Beteiligten auf ewig in Erinnerung bleiben wird. Bei weitem nicht so legendär, aber dennoch auch ein Teil der Geschichte: Der Sieg gegen Alexander Zverev in München 2014, bei dem Melzer den sehr jungen Zverev in die Feinheiten des Dropshots einführte. Immer und immer wieder.

Und Jürgen Melzer hat auch mit einer Niederlage Geschichte geschrieben: Nach dem 4:6 und 1;6 in Houston 2003 gegen Andre Agassi wurde eben jener zur damals ältesten Nummer eins der ATP-Historie. Langweilig wird es dem Jubilar auch fürderhin nicht werden, abgesehen von seinen familiären Aufgaben mit Frau Fabienne und Sohn Noel. Denn neuerdings verdingt sich Melzer auch als Tour-Coach von Dennis Novak. Und reißt in seiner neuen Funktion beim ÖTV immer wieder Touren zu den Tennis-Stützpunkten in Österreich an.

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22.05.2021, 08:00 Uhr
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