Mit 40 Jahren immer noch Weltklasse – die Geheimnisse seiner Stärke und Fitness

Julian Knowle verriet seine Geheimnisse, die ihn im hohen Tennisalter immer noch so stark und fit machen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 04.12.2014, 09:33 Uhr

Von Manuel Wachta

Mit dem KanadierDaniel Nestor(42 Jahre, ATP-Rang vier) und dem InderLeander Paes(41 Jahre, ATP-Rang 29) finden sich im Moment nur zwei ältere Spieler als Julian Knowle (ATP 40) in der Doppel-Weltspitze – sogar unter den besten 589 Athleten der Welt. Der 40-Jährige schloss als drittbester Österreicher zum 14. Mal in Folge ein Jahr unter den Top 100 ab, zum elften Mal dabei unter den Top 40. Am Rande der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle, bei denen er zuletztbei der fünften Finalteilnahme das fünfte Mal als knapper Verlierer vom Platz gegangen war, verriet der Vorarlberger unlängst seine persönlichen Geheimnisse seiner weiterhin so großen Klasse im Doppelspiel und vor allem seiner Fitness.

-Nicht ausgelernt:„Ich versuche jeden Tag mein Bestes. Ich mache meine Sachen, was das Training betrifft, bin motiviert und glaube auch, dass ich mich immer noch verbessern kann. Ob das dann auch wirklich so ist, sei mal dahingestellt, aber ich glaube daran und gebe mein Bestes.“

-Die Genetik:„Meine Fitnessgeheimnisse? Die kann ich euch nicht weitergeben.(Gelächter)Nein, ich mache kein Yoga(Antwort auf entsprechende Nachfrage; Anmerkung). Ich glaube, das ist ein bisschen in meinen Genen. Ich habe natürlich das Glück, dass ich relativ leicht bin und auch nie Gewichtsprobleme hatte und es für meine Gelenke relativ schonend war – es ist allerdings immer relativ, wenn man etwas 22 Jahre lang profimäßig betreibt, dann ist es doch sehr einseitig.“

-Stellungsspiel, Erfahrung und Körper:„Ich bin immer noch ziemlich fit, so fit man eben mit 40 nur sein kann. Ich merke aber schon, dass ich auf den ersten zwei, drei Schritten nicht mehr so schnell bin wie mit 20 Jahren. Aber im Doppel kann man halt auch sehr viel mit dem Stellungsspiel und der Erfahrung wettmachen. Der Körper muss aber auf jeden Fall mitspielen – ohne den geht’s nicht.“

-Gezieltes Training, mehr Pausen:„Ich merke schon auch, dass die Erholungsphasen etwas länger werden, etwa beim Jetlag. Ich trainiere auch keine sechs Stunden mehr pro Tag. Das ist alles gezielter und mit mehr Pausen. Die Sachen, die ich mache, die dafür konzentriert, aber in dem Fall ist dann oft weniger mehr.“

-Kaum Alkohol:„Ich habe in meinem Leben nie wirklich Alkohol getrunken. Nicht weil ich nicht sollte, sondern weil’s mir einfach nicht schmeckt. Also tue ich mir leicht. Wenn ich mal weggehe, trinke ich mal einen Gin Tonic oder so. Aber es war jetzt noch nie so, dass ich sage, ich war besoffen oder so – ich weiß nicht, wie das ist.“

-Viel Schlaf:„Ich schlafe sehr viel und regelmäßig, bin nicht einer, der sich die Nächte um die Ohren schlägt. Meine Tochter Alice stört meinen Schlaf nicht, sie schläft noch besser als ich. Bis halb acht oder acht ist meist Ruhe.“

-Süßigkeiten sind erlaubt:„Auf die Ernährung habe ich nie irgendwie besonders geachtet. Ich schaue schon, dass es so halbwegs ausgewogen ist, es kein Junk-Food ist oder zumindest nicht zu viel, aber ich habe das Glück, dass da bei mir relativ wenig ansetzt. Eine Sachertorte ist bei mir(im Gegensatz zuAndy Murray, der bei seiner Wien-Premiere eben das klargestellt hatte)nicht tabu, das kann ich sagen. Es sind trotzdem ein paar Sünden drin. Süßigkeiten esse ich gerne. André(Begemann; sein Doppelpartner in den letzten Saisonturnieren; Anmerkung)hat mit gluten- und zuckerfreier Ernährung begonnen, und da habe ich gesagt, ‚Wenn sie mir das auch noch nehmen, dann macht das Leben in dem Fall gar keinen Spaß mehr’.(lacht)Mal eine Schokolade oder ein Kuchenstück oder so, das muss drin sein.“

von tennisnet.com

Donnerstag
04.12.2014, 09:33 Uhr