Kein Augenblick Langeweile - John McEnroe wird 65

Am heutigen Freitag feiert eine der größten Legenden des Tennissports seinen 65. Geburtstag: John McEnroe.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 16.02.2024, 18:18 Uhr

John McEnroe in Wimbledon 1981
© Getty Images
John McEnroe in Wimbledon 1981

Was nun genau das beste Tennismatch aller Zeiten gewesen ist, bleibt Geschmacksache. Und ist auch eine Frage des Alters. Es lässt sich indes mit einiger Gewissheit sagen, dass es nur über ein ganz bestimmtes Treffen zweier Allzeitgrößen einen Kinofilm gegeben hat: „Borg/McEnroe“ aus dem Jahr 2017. Shia LaBeouf hat da John McEnroe gegeben, Sverrir Guonason Björn Borg. Der Anlass? Das Wimbledon-Finale 1980. Mit diesem grandiosen Tiebreak im vierten Satz, den McEnroe nach Abwehr mehrerer Satzbälle doch noch gewinnen konnte.

Ein Jahr später drehte der New Yorker den Spieß um, beendete die Regentschaft von Borg in London. 22 Jahre alt war John McEnroe bei seinem ersten Coup auf dem heiligen Rasen - heute wird der in Wiesbaden geborene Linkshänder 65. Sieben Grand-Slam-Titel im Einzel sind es geworden, neun im Doppel - zumeist mit Peter Fleming, der in „Borg/McEnroe“ auch seine Erwähnung findet. 1992, die deutschen Tennisfans werden sich gerne daran erinnern, gewann McEnroe das Doppel in Wimbledon an der Seite von Michael Stich.

McEnroe unterliegt Lendl in Roland-Garros

Natürlich hat es John McEnroe an die Spitze der Weltrangliste geschafft, natürlich gab es auch noch weitere unvergessliche Matches. Wie jenes im Davis Cup in Hartford, das McEnroe im Sommer 1987 gegen Boris Becker nach einer Spielzeit von 6:21 Stunden verlor. Wohl dennoch nicht seine schmerzvollste Niederlage: Die gab es im Endspiel der French Open gegen Ivan Lendl, als McEnroe gegen seinen Erzrivalen eine 2:0-Satzführung aus der Hand gab.

Wer John McEnroe nie live spielen gesehen hat, dem sei gesagt: Es war federleicht und zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Aufschlagbewegung außergewöhnlich, das Händchen vor allem beim Volley unerreicht. Dazu kommt, dass McEnroe gerade am Übergang zwischen Holz- und moderneren Schlägertypen gewirkt hat.

Nach seiner Karriere als Spieler hat sich John McEnroe als amerikanischer Davis-Cup-Kapitän, TV-Experte oder ach On-Court-Moderator versucht. Letzteres bis heute. Und im September werden die deutschen Tennisfans die US-Legende hautnah erleben können: Als Kapitän von Team World beim Laver Cup in Berlin.

Wer Genaueres wissen will, der sollte sich vor allem „You cannot be serious“, die erste der beiden Autobiographien von John McEnroe besorgen. Wir haben diese sehr genossen und - gratulieren herzlich.

von tennisnet.com

Freitag
16.02.2024, 19:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.02.2024, 18:18 Uhr