Kein Erfolgerlebnis beim Laver Cup: Zverev "muss nach vorne schauen"
Alexander Zverevs Formschwäche bestätigt sich auch beim Laver Cup. Der 28-Jährige wirkt ungewohnt kraftlos.
von SID
zuletzt bearbeitet:
22.09.2025, 16:42 Uhr

Alexander Zverev streifte sich enttäuscht das Stirnband aus dem Haar und klatschte dann seine Teamkameraden um Carlos Alcaraz ab: Nichts war es mit der Aufholjagd beim Laver Cup, wieder verpasste der strauchelnde deutsche Spitzenspieler ein Erfolgserlebnis. Zverev wirkt müde, in seiner aktuellen Verfassung droht der Saisonendspurt zäh zu werden.
"Ich habe einfach nicht gut genug gespielt und nicht genug getan, um dieses Match zu gewinnen", sagte Zverev, der bei der 3:6, 6:7 (4:7)-Niederlage gegen seinen Angstgegner Taylor Fritz noch Tipps vom Weltranglistenersten Alcaraz erhalten hatte. Dazu holte er die Meinung des Norwegers Casper Ruud zu seiner Returnposition ein - doch am Ende stand die zweite Einzelniederlage des einstigen Olympiasiegers bei dem Showevent in San Francisco. Die Niederlage des "Team Europe" gegen das "Team World" war besiegelt.
Zverev genießt das Golfen mit Federer
"Ich muss nach vorne schauen", sagte Zverev danach, viel Rückenwind nimmt er aus San Francisco nicht mit. Dabei hatte er sich auf die Veranstaltung gefreut, bei der für einige Tage der permanente Druck der ATP-Tour in den Hintergrund rückt. Der dreimalige Grand-Slam-Finalist Zverev scherzte viel mit Alcaraz, genoss eine Runde Golf mit Roger Federer und putzte sich für abendliche Events heraus.
Auf dem Platz aber hakt es weiterhin, die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit scheinen dem Hamburger abhanden gekommen, die Drittrundenniederlage der US Open und das nächste Jahr ohne Grand-Slam-Titel wirken nach. Umso mehr braucht der 1,98-Meter-Hüne Erfolgserlebnisse, um unter anderem für die ATP Finals der acht Jahresbesten in Turin noch einmal Schwung aufzunehmen.
“Fühle mich viel besser als nach Wimbledon”
Zverev, der zuletzt unter leichten Rückenbeschwerden litt, wird nun in Peking weiter daran arbeiten, die taktische Umstellung mit mehr aggressiven Elementen voranzutreiben. Diese hatte er sich nach gemeinsamen Einheiten mit Toni Nadal verordnet.
"Es ist ein Prozess", sagte Zverev, der sich insgesamt aber wieder besser fühlt. Nach Wimbledon hatte er in einer bemerkenswerten Pressekonferenz von mentalen Problemen gesprochen. "Ich fühle mich wohl auf dem Platz und auch im Leben", sagte er nun: "Ich fühle mich viel besser als nach Wimbledon. Auch wenn ich verloren habe, geht es mir gut."
