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Keine Weltranglistenpunkte in Wimbledon in 2022?

Nachdem Wimbledon vor wenigen Wochen bekanntgab, russische und belarussische Spielerinnen und Spieler von der Auflage 2022 auszuschließen, wird darüber diskutiert, für Wimbledon und seine verbundenen Turniere keine Weltranglistenpunkte zu vergeben.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 12.05.2022, 22:47 Uhr

Daniil Medvedev in Wimbledon
© Getty Images
Daniil Medvedev

Entsprechende Treffen auf Seiten der ATP hätten in den vergangenen Tagen in Madrid und Rom stattgefunden. Speziell die Spieler im Spielerrat hätten sich der Thematik angenommen. Darüber berichtet die Daily Mail.

Hintergrund ist, dass Wimbledon aufgrund des Angriffskrieges von Russland in der Ukraine keine russischen und belarussischen Akteure beim Wimbledon-Turnier 2022 zulassen wird - ebenso nicht bei den Vorbereitungsturnieren, die vom britischen Tennisverband ausgerichtet werden (wie Queen's, Birmingham, Nottingham und Eastbourne)

Das Problem: Wimbledon greift mit seiner Entscheidung indirekt in die ATP (und WTA) ein - diese vergibt schließlich die Weltranglistenpunkte. Spielerinnen und Spieler, die aufgrund von politischen Entscheidungen von Turnieren ausgeschlossen werden, erfahren damit einen Nachteil, sollten an die teilnahmeberechtigten Spieler wie üblich Weltranglistenpunkte vergeben werden.

Die ATP und WTA hatten für die regulären Turniere nur dahingehend agiert, die russischen und belarussischen Profis unter neutraler Flagge spielen zu lassen. Bei den Teamveranstaltungen (Davis Cup, Billie Jean King Cup), die von der ITF organisiert werden, wurden die russischen und belarussischen Teams ausgeschlossen./

Wimbledon-Entscheidung wurde scharf kritisiert

Die Entscheidung des All England Clubs zum Ausschluss der russischen und belarussischen Tennisspieler hatte für großes Aufsehen gesorgt - und einige Kritik. Während ukrainische Profis der Entscheidung zustimmten und von ATP und WTA entsprechende Reaktionen forderten, kritisierten viele andere die Maßnahme, darunter auch Novak Djokovic, Rafael Nadal und Alexander Zverev. Auch Martina Navratilova hieß sie nicht gut.

Ein Verzicht auf Weltranglistenpunkte würde zumindest eine Art Gleichstellung bezüglich der Rangliste bringen. Die ist, neben dem Ranking an sich, auch für die Qualifikation für die einzelnen Turniere maßgeblich, ebenso für Bonuszahlungen am Jahresende.

Inwieweit die Turniere ohne Weltranglistenpunkte an Stellenwert einbüßen würden und ob viele Spieler sodann auf Parallelveranstaltungen ausweichen würden, wäre die Frage.

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von Florian Goosmann

Donnerstag
12.05.2022, 17:51 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.05.2022, 22:47 Uhr

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