"Hochgradig unfair"
Nicolas Kiefer schießt zurück. Michael Stich hatte dem Holzmindener mangelnden Respekt vorgeworfen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 27.06.2010, 15:56 Uhr
„Die Absage von Nicolas Kiefer ist in hohem Maße respektlos gegenüber dem Turnierveranstalter. Eine Wildcard ohne Begründung und ohne persönliche Kommunikation abzulehnen, halte ich für ganz schlechten Stil. Nicolas Kiefer muss sich langsam mal fragen, warum er denkt, sich so etwas rausnehmen zu können – selbst aktuelle Top-10-Spieler würden sich nicht so verhalten“.
Mit diesen ungewöhnlich harschen Worten hatte Turnierdirektor Michael Stich die Absage von Nicolas Kiefer beim Challenger Turnier in Braunschweig kommentiert. Jetzt meldet sich der Angesprochene selbst zu Wort. Und schießt zurück.
"Hochgradig unfair"
"Michael Stich hatte mir eine Wildcard bereit gehalten. Darüber war ich informiert. Ich habe aber weder zu- noch abgesagt, weil ich zum damaligen Zeitpunkt überhaupt nicht wusste, ob Braunschweig in meinen Plan passt. Jetzt von respektlos zu sprechen, ist hochgradig unfair. Er hat mit meinem Namen wochenlang für sein Turnier geworben, ohne dass er meine Zusage hatte."
Neben Kiefer haben auch Florian Mayer und Daniel Brands das Turnier abgesagt. Während der aus Bayreuth stammende Vorjahres-Halbfinalist Florian Mayer immer noch an seiner Oberschenkelverletzung, die auch die Ursache für seine Aufgabe in der dritte Runde von Wimbledon gewesen war, laboriert, hat Brands beste Gründe für sein Nichtantreten. Der 22-jährige Deggendorfer hat beim dritten Grand Slam des Jahres die zweite Woche erreicht und wird am Montag, statt auf Sand in Braunschweig, auf Rasen gegen Tomas Berdych um den Einzug ins Viertelfinale an der Church Road aufschlagen.
Ungeachtet der Turbulenzen startet das Turnier in Braunschweig am Dienstag in die Hauptrunde. Die freigewordene Wildcard für das Einzelhauptfeld erhält nun der 20-jährige Münchener Peter Gojowczyk (TC Großhesselohe).(Text: ma/nl; Foto: J. Hasenkopf)