Kohlschreibers Kampf mit Happy End
Kohlschreiber erreicht nach einem harten Stück Arbeit die dritte Runde von Wimbledon. Becker hatte weniger Glück.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
23.06.2010, 19:53 Uhr

Philipp Kohlschreiber zog nach einem 7:6, 5:7, 2:6, 7:6, 9:7 gegen den Russen Teimuraz Gabashvili in die dritte Runde von Wimbledon ein. Nach 4:17 Stunden nutzte der 26-jährige Augsburger seinen zweiten Matchball in einem hart unkämpften Duell und löste so das Ticket zur nächste Runde.
Die Nummer 35 der Welt bestätigte somit die guten Rasenauftritte zuvor in Halle, die erst durch Federer im Viertelfinale gestoppt wurden. Mit dem Einzug in die dritte Runde egalisierte der Deutsche auch seine bisher besten Wimbledonergebnisse von 2006 und 2009. Dabei musste Kohlschreiber gegen den 49 Plätze schlechter positionierten Gabashvili lange zittern und war sogar schon am Rande der Niederlage.
Im fünften Satz wehrte er beim Stande von 6:7 sogar einen Matchball ab ehe er sein Aufschlagspiel doch noch durchbrachte und direkt im Anschluss seinen ersten Breakball im fünften Satz zum 8:7 nutze. Das letzte Aufschlagspiel hatte es aber durchaus nochmal in sich. Nachdem sich Kohlschreiber seinen ersten Matchball erarbeitete und alles schon ein glückliches Ende zu nehmen schien, drohte noch ein kleines Ungemach von russischer Seite. Gabashvili stemmte sich noch einmal gegen die drohende Niederlage und hatte sogar plötzlich durch einen Breakball die Chance, zurück ins Spiel zu gelangen. Der Augsburger zeigte aber keine Nerven, brachte seinen Service durch und entschied das Match somit für sich.
Dass der Russe keine Laufkundschaft sein würde, konnte man schon bei den French Open bestaunen, bei denen er dieses Jahr das Achtelfinale erreichte und unter anderem Andy Roddick aus dem Turnier nahm.
Gegen genau diesen US-Amerikaner darf sich nun Kohlschreiber beweisen, denn auch Roddick erreichte nach einem 4:6, 6:4, 6:1, 7:6 gegen den Franzosen Michael Llodra die dritte Runde.
Becker ohne Chance
Für den Weltranglisten-71. Benjamin Becker blieb das Happy End leider aus - oder war wohl nie wirklich in Sicht. Gegen einen stark aufspielenden Tomas Berdych aus Tschechien war der Deutsche beim 5:7, 3:6, 4:6 chancenlos und verpasste einmal mehr den Einzug in die dritte Runde. Es war im fünften Vergleich der beiden Spieler die vierte Niederlage für den Deutschen. Vielleicht trösten ihn ja die Worte eines wahren Tennis-Gurus über seine Niederlage hinweg. Denn für den US-Amerikaner Nick Bollettieri, der maßgeblich an der Ausbildung von Spieler-Ikonen wie Andre Agassi, Jim Courier oder auch Tommy Haas beteiligt war und kurzzeitig sogar Boris Becker trainierte, ist Berdych in diesem Jahr einer der Favoriten auf die Krone im britischen Königreich.
Die Nummer 13 der Welt könnte in der dritten Runde mit Rainer Schüttler erneut auf einen Deutschen treffen. Doch dieser muss sich zunächst noch mit dem Usbeken Denis Istomin um das Ticket für die nächste Runde auseinander setzen.(Text: gc; Foto: J. Hasenkopf)