Kerber im Viertelfinale, Lisicki verliert gegen Sharapova
Der Medaillentraum geht nur für eine Deutsche weiter. Julia Görges scheitert im Achtelfinale an Maria Kirilenko.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
01.08.2012, 17:05 Uhr

Angelique Kerbersteht als erste deutsche Tennisspielerin seit 20 Jahren in einem olympischen Viertelfinale. Die Weltranglisten-Siebte aus Kiel setzte sich im Achtelfinale mit einem nervenstarken Auftritt 7:6 (7:5), 7:6 (7:5) gegenVenus Williamsaus den USA durch.Sabine LisickiundJulia Görgesschafften es dagegen nicht, ebenso wie Steffi Graf und Anke Huber 1992 in Barcelona unter die letzten Acht zu kommen. Lisicki konnte gegenMaria Sharapovaihren Coup vom Wimbledon-Achtelfinale nicht wiederholen und unterlag der russischen Gold-Hoffnung trotz starker Vorstellung mit 7:6 (10:8), 4:6, 3:6.
Lisicki: "Supermatch, das mich weiterbringen wird"
"Das war ein Supermatch, das mich weiterbringen wird. Ich wollte unbedingt eine Medaille holen, aber ich kann zufrieden sein, weil ich alles gegeben habe", sagte Lisicki. Görges musste sich der RussinMaria Kirilenkoin London mit 6:7 (5:7), 3:6 geschlagen geben. "Maria steht jahrelang schon da vorne drin. Sie ist eine tricky Spielerin und hat wirklich verdient gewonnen, weil sie heute solider war", sagte Görges und gab sich als faire Verliererin.
Kerber muss auf dem Weg zu einer möglichen Medaille an die Weltranglisten-Erste und Australian-Open-SiegerinVictoria Azarenkaaus dem Weg räumen. Über Edelmetall macht sich die 24-jährige Wimbledon-Halbfinalistin noch keine Gedanken: "Darüber denke ich gar nicht nach", betonte sie. Im einzigen Vergleich mit Azarenka war Kerber in diesem Jahr in Indian Wells unterlegen. "Da habe ich nichts zu verlieren", meinte sie. Die Generalprobe im Mixed ging am Mittwochabend schief: MitPhilipp Petzschnerkassierte sie gegen Azarenka und deren PartnerMax Mirnyieine 2:6, 2:6-Pleite und schied aus. Die Weißrussen sind an Nummer eins gesetzt.
Nervenstarke Kerber
Gegen Williams verwandelte Kerber nach 1:49 Stunden ihren zweiten Matchball. "Das war supernervenstark - und weiter geht's", meinte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. Im Stile einer Weltklasse-Spielerin hatte Kerber im ersten Durchgang drei Satzbälle gegen die fünfmalige Wimbledon-Siegerin abgewehrt und im Tiebreak einen 1:5-Rückstand in ein 7:5 verwandelt. "Das war der Knackpunkt. Sie spielt auf Rasen unmenschlich. Ich habe überhaupt keinen Rhythmus gefunden", sagte Kerber.
Die 32 Jahre alte Williams wird nach ihrer kraftraubenden Autoimmunerkrankung nur noch auf Platz 72 der Welt geführt. Die Einzel-Olympiasiegerin von Sydney 2000, die im selben Jahr sowie 2008 mit Schwester Serena auch Doppel-Gold holte, spielte dennoch ein starkes Turnier und leistete auch gegen Kerber erbitterte Gegenwehr. "Sie hatte viele Antworten und spielt ein großartiges Jahr, das muss ich anerkennen", meinte sie nach der Niederlage.
Lisicki mit allen Chancen zum Sieg
Lisicki und Sharapova zeigten danach über weite Strecken ein hochklassiges Match. Die Berlinerin wehrte im ersten Durchgang drei Satzbälle ab und nutzte dann selbst ihre dritte Chance. Im zweiten Durchgang verspielte sie bei eigenem Aufschlag aber eine 4:3-Führung, auch im letzten Satz gab sie in der entscheidenden Phase ihr Service zum 3:5 ab.
Görges, in der ersten Runde gegen die Weltranglisten-Zweite Agnieszka Radwanska siegreich, nahm trotz des Aus "sehr, sehr viel Positives" aus ihren ersten Olympischen Spielen mit. "Ich habe hier gegen Radwanska einen meiner größten Siege überhaupt gehabt. Und alles, was ich hier an Erfahrungen gesammelt habe - und Deutschland zu repräsentieren - wird mich in der Zukunft noch weiterbringen", sagte die 23-Jährige.(Text: dpa; Foto: Jürgen Hasenkopf)
Hier die Olympia-Ergebnisse der Damen:Einzel,Doppel