Kurz vor den French Open: Angelique Kerber kämpft sich zum Titel in Straßburg

Angelique Kerber (WTA-Nr. 22) beendete mit dem Titel in Straßburg eine lange Durststrecke. Rechtzeitig für die French Open sammelte sie Selbstvertrauen, fährt aber auch mit schweren Beinen nach Paris.

von SID / tennisnet
zuletzt bearbeitet: 21.05.2022, 18:47 Uhr

Angelique Kerber führt Deutschland im Billie Jean King Cup gegen Kasachstan an
© Getty Images
Angelique Kerber

Pünktlich zu den French Open darf Angelique Kerber ein lang ersehntes Erfolgserlebnis feiern - und ein denkwürdiges noch dazu. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin triumphierte einen Tag vor dem Start in Roland Garros beim WTA-Turnier in Straßburg in einem dramatischen Finale. Nach mehr als drei Stunden bezwang Kerber die Slowenin Kaja Juvan 7:6 (5), 6:7 (0), 7:6 (5) und reist mit Selbstvertrauen, aber auch schweren Beinen nach Paris.

"Es war ein anstrengendes Finale, ich glaube, das haben hier alle genossen", sagte Kerber bei der Siegerehrung: "Es war eine großartige Woche für mich. Ich habe mich von Match zu Match gesteigert." Sie dankte mit dem Pokal in der Hand auch ihrem Team auf der Tribüne: "Es waren schwierige Wochen, wir haben hart gearbeitet, um hier zu stehen."

Kerber in Paris zuletzt drei Mal in Runde 1 raus

Sechs Jahre hatte Kerber keinen Sandplatztitel geholt, bei den French Open scheiterte sie zuletzt dreimal in Folge an ihrer Auftakthürde. Nach einer bislang schwachen Saison meldete sie kurzfristig beim Vorbereitungsturnier im Elsass, um nach etlichen Pleiten zumindest etwas Spielpraxis zu bekommen. Mit dem 14. Triumph ihrer so erfolgreichen Karriere hatte kaum jemand gerechnet.

Doch Kerber (34) kämpfte sich von Runde zu Runde, freute sich über die langen Matches und ihre ansteigende Form und krönte ihren kleinen Lauf mit dem Sieg über die zehn Jahre jüngere Juvan. Vorausgesetzt sie erholt sich schnell von den Strapazen des Marathon-Finals, sollte in dieser Verfassung die erste Runde in Roland Garros gegen Magdalena Frech (Polen) kein Problem sein.

Gegen Juvan, gegen die sie 2020 bei den French Open ausgeschieden war, kämpfte sich die Kielerin im ersten Durchgang nach zwei Breaks jeweils zurück, wehrte einen Satzball ab und behielt im Tiebreak die Nerven. Läuferisch präsentierte sich Kerber auf Top-Niveau, auch Aufschlag und Vorhand funktionierten - vor allem aber erinnerte ihre Körpersprache an die erfolgreiche Vergangenheit.

Kerber-Sieg in Straßburg eher unerwartet

Immer wieder befreite sich Kerber aus brenzligen Situation und ließ auch nach heftigen Rückschlägen den Kopf nicht hängen. Im zweiten Satz holte sie einen 1:4-Rückstand auf, war nur zwei Punkte vom Titel entfernt und musste doch in die Verlängerung, die sie wieder nerven- und spielstark für sich entschied. Diese Comeback-Qualitäten hatten Kerber in den Jahren 2016 (Australian und US Open) und 2018 (Wimbledon) zu den größten Titeln verholfen.

Straßburg gehört nicht in diese Liste, auf diesen unerwarteten Triumph dürfte Kerber dennoch besonders stolz sein. Er ist zudem ein Zeichen für die French Open und darüber hinaus: Auf den Höhepunkt der Sandplatzsaison folgt sofort der Wechsel auf ihren geliebten Rasen mit ihrem Heimturnier in Bad Homburg und dem mythischen Grand Slam an der Church Road im Londoner Stadtteil Wimbledon.

Martina Trevisan triumphiert in Rabat

Beim ebenfalls heute zuende gegangenen 250er-Turnier in Rabat/Marokka hat indes die Italienerin Martina Trevisan den Titel geholt. Sie schlug Claire Liu aus den USA mit 6:2, 6:1. Für die 28-Jährige war es der erste Turniersieg auf WTA-Ebene.

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von SID / tennisnet

Samstag
21.05.2022, 18:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.05.2022, 18:47 Uhr

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