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Kyrgios erhebt schwere Vorwürfe: Schützt die ATP Sinner heimlich?

Nach längerer Pause sorgt Nick Kyrgios mal wieder für Schlagzeilen. In einem explosiven Podcast-Interview behauptet er, die ATP bilde eine Art “Schutznetz” für Jannik Sinner.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 14.10.2025, 21:09 Uhr

Nick Kyrgios liebt die Kontroverse
© Getty Images
Nick Kyrgios liebt die Kontroverse

Nick Kyrgios ist zurück. Zumindest am Mikrofon. Schonungslos legte er vor Kurzem im Podcast UNSCRIPTED by Josh Mansour dar, was viele (angeblich) hinter vorgehaltener Hand vermuten: Jannik Sinner werde von der ATP seit seinem unrühmlichen Doping-Vorfall protegiert, weil sämtliche ATP-Spitzenpositionen von Italienern besetzt seien. Konkret wirft der Australier dem Verband vor, den Fall Sinner bewusst im Schatten gehalten zu haben, um den Ruf des Tennissports zu wahren. 

Der Sinner-Skandal: Zeitpunkt und Maßnahmen werfen Fragen auf

Sinners zweimaliger positiver Clostebol-Befund aus dem März 2024 wurde erst ein halbes Jahr später im August bekannt. Eine solch lange Verzögerung und Geheimhaltung bei einer Doping-Anklage ist tatsächlich ungewöhnlich. Zudem fiel das Strafmaß von drei Monaten Sperre im Verhältnis zur Schwere des Vergehens erstaunlich mild aus. Kyrgios sieht darin kein Versehen, sondern gezielte Schadensbegrenzung und systemische Verzerrung.

Zum Vorwurf, Sinner stünde unter dem Deckmantel der Verbandsführung, passt immerhin tatsächlich sein Status: Sinner ist erfolgreich, jung, in der Öffentlichkeit beliebt – und er ist Italiener. Wer wagt da also schon in einem Sport, in dem Management und Vermarktung stark ineinanderfließen, einen finanziell riskanten Zug zu machen? Kyrgios' Wortwahl mag zwar provokant sein, doch seine Argumente basieren immerhin auf simplen Beobachtungen: Wer profitiert, beeinflusst auch.

Allerdings verliert Kyrgios trotz seiner harten Kritik Sinners Leistung nicht aus dem Blick. Er erkennt den Italiener als Ausnahmetalent an und stellt klar: Der Vorwurf betrifft das System, nicht den Sportler. Damit entgeht Kyrgios dem Vorwurf des neidischen Rivalen und fordert stattdessen von oberster Stelle mehr Transparenz.

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Mittwoch
15.10.2025, 08:04 Uhr
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