L'Aquila-Sieger Andrea Collarini: Ein neuer Anfang

Andrea Collarini hat seinen ersten Titel auf der ATP-Challenger-Tour errungen. Der 27-jährige Argentinier gewann die Internazionali Di Tennis Citta’ Dell’Aquila - Collarini besiegte im Finale am Sonntag den topgesetzten Slowaken Andrej Martin mit 6:3, 6:1.

von Florian Heer aus L‘Aquila
zuletzt bearbeitet: 25.08.2019, 21:00 Uhr

Andrea Collarini
© Florian Heer
Andrea Collarini

Die mittelitalienische Stadt L'Aquila ist den meisten wohl bekannt aufgrund des großen Erdbebens von 2009, welches die gesamte Region der Abruzzen erschüttert hat. Auch heute sind die Spuren der Naturkatastrophe noch allgegenwärtig. Wirft man einen ersten Blick auf die Altstadt, stechen einem sofort die unzähligen Kräne ins Auge, die immer noch Bauarbeiten an verschiedenen Gebäuden verrichten.

Schlechtes Wetter beeinflusst Turnierplanung

L’Aquila, Italienisch für der Adler, ist aber auch bereits zum zweiten Mal Austragungsort eines ATP-Challenger-Events. Es ist das einzige Turnier in dieser Kategorie, welches parallel zur US-Open-Qualifikation stattfindet. Zu Beginn der Turnierwoche noch reichlich mit Sonne gesegnet, hatten die Organisatoren zum Finale hin immer mehr mit dem wechselhaften Wetter am Fuße des Gran Sasso zu kämpfen. Teile der Viertelfinals mussten sogar in die Halle verlegt werden und die siegreichen Akteure sahen sich am letzten Tag einer Doppelschicht ausgesetzt.

Collarini musste am Sonntagmorgen noch sein Match der Vorschlussrunde gegen den Spanier Carlos Taberner gewinnen, ehe es ins Endspiel ging. Nach drei Sätzen, zwei abgewehrten Matchbällen und knapp drei Stunden Spielzeit war es dann aber soweit. Die Nummer 306 der ATP-Weltrangliste erreichte sein zweites Challenger-Finale nach 2014, wo er gegen Victor Estrella Burgos im ecuadorianischen Salinas unterlag.

Collarini: Erster Challenger-Erfolg

In L’Aquila ging es gegen die Nummer 1 des mit 46.600 Euro dotierten Sandplatzevents und Collarini meisterte seine Aufgabe großartig. Vor rund 500 Zuschauern und einem weiteren Gewitter im Anmarsch gewann der gebürtige New Yorker nach einer Stunde und zehn Minuten glatt in zwei Sätzen.

„Respekt an Andrea. Das war heute eine fantastische Leistung“, kannte auch sein Gegenüber Martin im Anschluss an die Partie neidlos an. „Ich musste auf diesen Tag sehr lange warten“, gab sich Collarini überglücklich. „Ich war mit meinen Gedanken heute ganz bei der Sache. Nach dem harten Match heute Morgen hatte ich mir schon ein wenig Regen gewünscht. Jetzt bin ich aber natürlich happy, dass ich heute fertig spielen konnte.“

Ein neuer Anfang

Nach 15 Erfolgen auf dem ITF-Pro-Circuit steht nun auch der erste Triumph auf Challenger-Ebene zu Buche. „Es fühlt sich fantastisch an. Nach meinem letzten Challenger-Finale hatte ich mit Verletzungen zu kämpfen und habe vielleicht auch nicht mein bestes Tennis gespielt. Ich hoffe, dass dieser Titel einen neuen Anfang darstellt“, so der sympathische Gaucho, der sich nach einigen Wochen auf der Tour nun ein bisschen Pause gönnen möchte.

„Vielleicht fahre ich ein paar Tage nach Hause. Ich war schon länger nicht mehr dort. Danach werde ich aber bestimmt noch zehn Turniere in dieser Saison bestreiten und weiterhin 100 Prozent geben.“

6.140 Euro an Preisgeld und 80 ATP-Weltranglistenpunkte sind bei Collarinis Reise nach Südamerika dabei mit im Gepäck.

von Florian Heer aus L‘Aquila

Sonntag
25.08.2019, 20:57 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.08.2019, 21:00 Uhr