Laver-Cup-Kapitäne: Agassi und Noah - in Sachen Coolness auf Augenhöhe

Andre Agassi und Yannick Noah werden sich ab Freitag erstmals als Laver-Cup-Teamchefs gegenüber stehen. Der Amerikaner hat deutlich mehr gewonnen - aber auch Noha bringt enormes Charisma mit.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 16.09.2025, 22:23 Uhr

Cooler wird es nicht mehr: Yannick Noah und Andre Agassi in San Francisco
© Getty Images
Cooler wird es nicht mehr: Yannick Noah und Andre Agassi in San Francisco

Björn Borg gegen John McEnroe, das war eine sportliche Rivalität, die nicht nur die Tennisfans über 14 Partien lang begeistert, sondern auch die Filmindustrie inspiriert hat. Ganz oben steht dabei sicherlich das Wimbledon-Endspiel von 1980, das Borg gerade mal so noch gewann. Ein Jahr später löste ihn McEnroe dann als Champion auf dem Heiligen Rasen ab. Und bald darauf verabschiedete sich Borg endgültig von der ATP-Tour.

Was gerne vergessen wird: Schon während ihrer aktiven Zeit sind der eher introvertierte Schwede und der sehr mitteilungsbedürftige Amerikaner sehr gut miteinander ausgekommen, haben diverse Schaukampfserien gegeneinander bestritten. Nachzulesen in einer der Biographien von John McEnroe. Und so waren die beiden auch die idealen Besetzungen für Positionen der Kapitäne in den Teams Europa und Welt für die ersten sieben Ausgaben des Laver Cups: Auf dem Court wird um jeden Punkt gekämpft, danach geht es zum freundschaftlichen Kaltgetränk.

Agassi gewinnt den goldenen Karriere-Slam

In San Francisco werden am kommenden Wochenende nun erstmals Andre Agassi und Yannick Noah auf den jeweiligen Kommandoständen zu beobachten sein. Die beiden sind sich während ihrer Karriere genau zweimal gegenübergestanden, jeweils im Jahr 1989: Da gewann Noah in Indian Wells in zwei Sätzen, Agassi revanchierte sich im Davis-Cup-Viertelfinale ein paar Monate später.

Vom sportlichen Resümee her hat Andre Agassi indes deutlich mehr zu bieten als Yannick Noah. Der US-Amerikaner hat den goldenen (Atlanta 1996!) Karriere-Grand-Slam geschafft. Und das zu einer Zeit, als sich das Rasentennis in Wimbledon von jenem auf der Terre Battue in Roland-Garros noch deutlich unterschieden hat. Noah dagegen hat „nur“ die French Open gewonnen, 1983 war´s, danach ist aus französischer Sicht nichts mehr gekommen. 

In puncto Coolness begegnen sich die beiden Neo-Chefs aber absolut auf Augenhöhe. Wenn Björn Borg der erste globale Superstar des Tennissports war, dann muss der Titel des ersten Popstars des danach nicht mehr weißen Sports Andre Agassi sein. Und Yannick Noha hat nach seiner aktiven Karriere einfach eine andere Bühne gerockt - nämlich als Musiker.

von Jens Huiber

Mittwoch
17.09.2025, 11:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.09.2025, 22:23 Uhr