Erster Masters-Sieg für Melzer und Petzschner

Dlouhy/Paes verlieren trotz 8:4-Führung im Champions Tiebreak ihr achtes Masters-Match in Folge. Bryans unterliegen Fyrstenberg/Matkowski.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 23.11.2010, 21:48 Uhr

Jürgen Melzer und Philipp Petzschner haben das zweite Match beim ATP World Tour Final in London gewonnen. Die Wimbledon-Sieger schlugen Lukas Dlouhy und Leander Paes mit 7:6 (9), 4:6, 10:8 und fügten dem Tschechen und dem Inder die zweite Niederlage zu. Die Chancen auf das Halbfinale sind für Melzer/Petzschner damit weiter intakt. Dlouhy/Paes sind ausgeschieden, da die Bryan-Brüder gegen Fyrstenberg/Matkowski überraschend den Kürzeren zogen. Die Polen siegten nach Abwehr von drei Matchbällen 2:6, 7:6 (4), 10:8. Jetzt muss für die letzte Vorrunden-Partie wohl der Rechenschieber herausgeholt werden.

Dlouhy verpatzt Tiebreak

Das österreichisch-deutsche Team startete überzeugend, vor allem Melzer dominierte zu Beginn mit gewonnenem Aufschlagspiel und einem hervorragenden Return beim Entscheidungspunkt des zweiten Spiels, der zum ersten Break führte. Diesen Vorsprung hielten Melzer/Petzschner bis zum 5:3, ehe der Österreicher sein Service abgeben musste. Nach jeweils souveränen Aufschlagspielen von Dlouhy, Petzschner und Paes ging es ins Tiebreak.

Dort demonstrierte vor allem Lukas Dlouhy, warum er und Paes seit 2008 in bisher sieben gemeinsamen Partien beim Tour-Finale noch nie einen Satz gewinnen konnten. Der Tscheche produzierte nicht nur fünf, größtenteils völlig leichtfertige Volley- bzw. Return-Fehler, sondern servierte noch dazu bei 5:4 einen Doppelfehler. Nicht einmal Paes, stärkster Mann am Court, konnte da noch etwas retten. Letztlich bedeutete das 9:11 den 15. Masters-Satzverlust in Serie für Dlouhy und Paes, die nach dieser Saison getrennte Wege gehen werden.

Dramatisches Champions Tiebreak

Im zweiten Satz lief der 37-jährige Paes zu Hochform auf, spielte mit einer eindrucksvollen Demonstration seines Könnens nahezu im Alleingang eine 3:0-Führung heraus. Doch es gab ja noch Lukas Dlouhy, der bei 4:2 sein Aufschlagspiel abgab - mit einem Doppelfehler bei 15:40. In der Entscheidung erwiesen sich aber auch Melzer und Petzschner als nicht sattelfest, bei 4:5 und 30:30 verhaute erst Melzer einen Volley, dann Petzschner einen Smash - der erste Satzgewinn für Dlouhy/Paes beim 16. Versuch war fixiert.

Im Champions-Tiebreak waren Dlouhy/Paes vorerst überlegen und holten schnell eine 5:1- und 8:4-Führung heraus. Doch plötzlich riss der Faden in ihrem Spiel wieder, unglaubliche sechs Punkte in Serie drehten das Spiel für Melzer und Petzschner, die ihren ersten Matchball zum ersten Masters-Erfolg nützten.

Fyrstenberg/Matkowski schlagen Bryan-Brüder

Lange Zeit sahen Bob und Mike Bryan gegen die Polen Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski wie die sicheren Sieger aus. Die Titelverteidiger gewannen den ersten Satz souverän mit 6:2. In Durchgang zwei durchbrachen die US-amerikanischen Zwillinge den Aufschlag der Polen, die zu diesem Zeitpunkt noch kein Break geschafft hatten, erstmals zum 6:5. Das Ausservieren schien nur noch Formsache zu sein, schnell führten die Bryans 40:15 und fanden drei Matchbälle vor. Fyrstenberg/Matkowski konnte aber die folgenden drei Punkte, wie auch das fällige Tiebreak für sich entscheiden. Auch im Champions-Tiebreak setzten sich die nervenstarken Polen schließlich mit 10:8 durch.

Satzgewinn gegen Melzer/Petzschner reicht zum Halbfinale

In der dritten Vorrundenbegegnung wird es nun ganz kompliziert: Gewinnen Melzer/Petzschner gegen die Polen in zwei Sätzen haben beide Teams das gleiche Satzverhältnis von 4:3 und es würde das Verhältnis der Games entscheiden. Fyrstenberg/Matkowski sind mit einem Satzgewinn sicher im Halbfinale. Wenn die Bryans gegen Dlouhy/Paes verlieren, was nicht sehr wahrscheinlich ist, würde dem österreichisch-deutschen Duett auch ein Dreisatz-Erfolg zum Einzug in die Vorschlussrunde reichen. (Text: sp/ms, Foto: GEPA pictures / Alan Grieves)

Hier die aktuellen Raster aus London:Einzel,Doppel,Spielplan

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