Lukas Neumayer beim Challenger in Salzburg: "Heute war der Regen hilfreich"

Riesenerfolg für Lukas Neumayer vor heimischer Kulisse. Der 19-jährige Österreicher hat in der zweiten Runde der Salzburg Open am Donnerstagnachmittag seinen ersten Sieg über einen Top-100-Spieler erringen können.

von Florian Heer aus Salzburg
zuletzt bearbeitet: 07.07.2022, 20:53 Uhr

Lukas Neumayer
© Florian Heer
Lukas Neumayer

Bei bestem Fritz-Walter-Wetter am Fuße der Ostalpen besiegte Neumayer den 62. der ATP-Weltrangliste und Nummer 1 des ATP-Challenger 125-Sandplatzturniers, Arthur Rinderknech aus Frankreich, 7:5, 6:3.

Der Regen in der Mozartstadt sollte noch eine entscheidende Rolle einnehmen und Neumayer dabei helfen, einen klassischen Fehlstart auszubügeln. Beim Stand von 3:5 aus Sicht des Teenagers wurde das Match unterbrochen und Neumayer nutzte die Pause, um sich wieder zu fokussieren. Danach zeigte die Nummer 439 der Welt tadelloses Tennis. Unterstützt von gut 800 Zuschauern auf dem Center Court des Salzburger Tennis Clubs, kämpfte sich Neumayer nicht nur von einem Break Rückstand zurück, sondern setzte seinen Erfolgslauf eindrucksvoll fort und konnte unter tobenden Beifall des Publikums nach einer Stunde und 26 Minuten Spielzeit seinen bisher größten Triumph auf der Tour feiern.

Solides Tennis und mentale Stärke als Schlüssel zum Erfolg

„Er hat vieles versucht, um mich aus dem Konzept zu bringen, aber ich bin sehr ruhig geblieben und habe in den wichtigen Momenten mein bestes Tennis gezeigt“, kommentierte Neumayer, der seit einigen Jahren auch von einem Mentalcoach betreut wird, bei wiedereinsetzendem Nieselregen im Anschluss seine Partie.

„Eigentlich bin ich kein Fan von Unterbrechungen, aber im heutigen Fall war der Regen hilfreich, da ich danach einen guten Re-Start erwischt habe. Einen Top-100-Spieler zu schlagen ist richtig cool und zeigt, dass sich die harte Arbeit auszahlt. Ich wusste schon vorher, dass ich jeden schlagen kann. Dieser Erfolg gibt mir aber nochmal eine Portion Extra-Selbstvertrauen“, erklärt Neumayer. Seit circa eineinhalb Jahren trainiert er an der Tennis-Akademie von Günter Bresnik in der Südstadt. Auf der Tour wird Neumayer von seinem Jugend-Coach Gerald Kamitz begleitet, der ihn bereits als Zehnjährigen unter seine Fittiche nahm.

„Ich bin sehr schlecht in die Begegnung gestartet und habe früh ein Break kassiert, genau das, was ich eigentlich nicht wollte. Anschließend habe ich gut serviert, druckvoll mit der Vorhand agiert und einen meiner besten Sätze gezeigt, die ich je gespielt habe.“

Saisonziel fast geknackt

Nach seinen ersten beiden Erfolgen auf der ITF-World-Tennis-Tour im türkischen Antalya im Februar dieses Jahres ist der Blondschopf aus Radstadt von Platz 660 unter die Top-500 der ATP-Weltrangliste gestürmt.

„Vor der Saison war das Ziel unter die besten 300 zu kommen. Das bleibt auch weiterhin bestehen. Wenn es besser werden sollte, umso cooler“, erklärte ein sichtlich entspannter Neumayer und ergänzte, dass es nun gilt sich auf der ATP-Challenger-Tour zu etablieren.

In seinem ersten Viertelfinale auf dieser Ebene trifft Neumayer, der neben Roger Federer auch Casper Ruud als Vorbild angibt, am Freitag auf den extrovertierten Franzosen Corentin Moutet.

Mit einem weiteren Erfolg käme der österreichische Youngster seinem gesteckten Ziel einen großen Schritt näher.

von Florian Heer aus Salzburg

Donnerstag
07.07.2022, 21:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.07.2022, 20:53 Uhr