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Marco Lavazza im Interview - „Perfektes Zusammenspiel mit dem Tennissport“

Die ATP Finals in Turin sind ein Heimspiel für den italienischen Kaffee-Giganten Lavazza. Im Interview mit tennisnet.com erklärt Marco Lavazza, einer der Vorstände des Traditionsunternehmen, woher die Leidenschaft für den Tennissport kommt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.11.2022, 09:27 Uhr

Guiseppe Lavazza, Angelique Kerber und Marco Lavazza
© Getty Images
Guiseppe Lavazza, Angelique Kerber und Marco Lavazza

Marco Lavazza ist ein viel beschäftigter Mann, gerade in der laufenden Woche kann der 45-jährige Unternehmer aber die Arbeit auch mit seiner zweiten Leidenschaft verbinden: Die ATP Finals finden zum zweiten Mal in Turin statt, also in jener Stadt, in der Lavazza seit 1895 seinen Stammsitz hat. Im Gespräch mit tennisnet.com macht Marco Lavazza keine Anstalten, seine Begeisterung für den Tennissport zu verbergen.

tennisnet: Signore Lavazza. Hat es jemals eine bessere Zeit gegeben als jetzt, um in Italien Tennisfan zu sein?

Marco Lavazza: Es ist wundervoll. Wir haben in Italien so viele Talente, allen voran Matteo Berrettini und Jannik Sinner, der ja auch unser Markenbotschafter ist. Im vergangenen Jahr hatten wir die Chance, beide hier in Turin zu sehen. Aktuell sind einfach zu viele Verletzungen dazwischen gekommen, dass sie sich für die ATP Finals qualifizieren. Aber dem italienischen Tennissport geht es gerade sehr gut. Wir hatten eine Zeit, wo die Frauen vorangegangen sind, etwa mit Flavia Pennetta, die am Montag hier in Turin war. Aktuell sind es eben die Männer, die den Ton angeben.

tennisnet: Warum hat sich Lavazza gerade dem Tennissport verschrieben?

Lavazza: Tennis ist ein Sport, in dem es sich so verhält: Man mag einen Spieler. Aber man hasst deshalb nicht die anderen Spieler. Das kennen wir aus anderen Disziplinen anders. Und: Tennis ist ein Sport für alle. Jeder kann Tennis spielen, es ist ein sehr demokratischer Sport.

tennisnet: Lavazza ist bei allen Majors vertreten. Wie ist das zustande gekommen?

Lavazza: Wir haben ein perfektes Zusammenspiel mit den vier Grand-Slam-Turnieren und dem Tennissport gefunden. Tennis ist unsere Leidenschaft. Und das haben unsere Partner auch gemerkt. Unser erster Partner war gleich jener, der am schwierigsten zu überzeugen, gleichzeitig aber auch der prestigeträchtigste war und ist: Wimbledon. Auch wenn man sich nicht für Tennis interessiert, weiß man, was Wimbledon ist. Lavazza ist sehr demütig an diese Aufgabe herangegangen. Und wir konnten die Verantwortlichen in Wimbledon überzeugen, dass wir einen Mehrwert mitbringen: unsere Lebensart, unser „Italienischsein“, unsere Art, Pausen zu gestalten. Auch ein bisschen mit Selbstironie versetzt, aber mit viel Charme.

Wimbledon war der erste Grand-Slam-Partner von Lavazza
© Getty Images
Wimbledon war der erste Grand-Slam-Partner von Lavazza

tennisnet: Nun sind die USA, Australien, vielleicht auch England nicht gerade Länder mit einer großen Kaffee-Kultur …

Lavazza: Das war eine große Herausforderung. Wir mussten unseren Partnern zeigen, worin die besondere Qualität von Lavazza-Kaffee besteht, sie an unserer Vision teilhaben lassen. Uns hat es auch geholfen, dass die mediterrane Lebensart in den genannten Ländern sehr populär ist. Jetzt versteht man auch in den USA besser, was einen guten Espresso ausmacht.

tennisnet: Wie wichtig ist es für Sie, dass die ATP Finals in Ihrer Stadt, in Turin also, stattfinden?

Lavazza: Wir haben dem Tennissport über ein Jahrzehnt lang über den gesamten Globus nachgejagt. Und plötzlich gab es diese Gelegenheit, dass eines der wichtigsten Turniere der Welt hier bei uns in Turin stattfindet. Da hat sich unsere Expertise bezahlt gemacht. Wir haben Niederlassungen auf der ganzen Welt, aber hier können wir zeigen, was Lavazza ausmacht. Man kann so etwas beschreiben. Aber besser verständlich wird es, wenn man es selbst sieht. Für uns ist das die bestmögliche Möglichkeit, uns zu zeigen. Und wir helfen auch dabei, dass Turin sich im besten Licht zeigt.

tennisnet: Zum Abschluss noch etwas Persönliches: Spielen Sie selbst auch Tennis? Haben Sie sich vielleicht schon einmal mit Jannik Sinner auf dem Court gegenübergestanden?

Lavazza: Jannik ist auf dem Tennisplatz eine zu große Herausforderung für mich. Das sind zwei unterschiedliche Sportarten. Ich spiele lieber mit meinem Sohn. Ich habe erst mit 15 Jahren aktiv mit dem Tennissport begonnen. Natürlich nur zum Spaß. Mein Sohn dagegen … der möchte vielleicht schon Profi werden. Er ist jetzt 15 alt. Und ich werde ihn unterstützen, wo ich kann. Und mein Sohn hat mit Jannik schon ein paar Bälle geschlagen.

von Jens Huiber

Donnerstag
17.11.2022, 11:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.11.2022, 09:27 Uhr