„Mit 70 Prozent zu spielen, macht keinen Sinn“
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
12.04.2011, 09:42 Uhr

Nachdem Martin Fischer krankheitsbedingt erst Ende Jänner in die Saison starten konnte, setzte ihn nun eine Adduktoren-Verletzung außer Gefecht. Im Kurz-Interview mit tennisnet.com spricht Österreichs Nummer drei über den neuerlichen Rückschlag und über die Gründe für seine kurzfristige Absage für den Rom-Challenger.
Martin, du hast dich in deinem Viertelfinalmatch in Monza gegen Alessio Di Mauro verletzt. Was ist genau passiert?
Ich habe am Anfang des zweiten Satzes einen blöden Schritt oder eine falsche Bewegung gemacht. Von da an hatte ich bei jedem langen Schritt einen stechenden Schmerz in der Leistengegend und konnte kaum noch rutschen. Ich habe dann versucht, die Punkte kurz zu halten, mehr zu riskieren und Aufschlag-Volley zu spielen. Zwar habe ich den zweiten Satz dann noch gewonnen, aber im dritten Satz war ich aufgrund der Schmerzen knapp davor aufzugeben und hab schließlich nach drei Stunden das Nachsehen gehabt.
Eine doppelt schmerzhafte Niederlage – wie lautet die genaue Diagnose?
Sowohl der Physiotherapeut vor Ort als auch mein Physio, mit dem ich telefoniert habe, haben eine Zerrung im Adduktorenbereich diagnostiziert, die leider auch noch an einer heiklen Stelle ist und besonders beim Rutschen starke Schmerzen verursacht.
Dennoch bist du von Monza nach Rom gefahren und wolltest zunächst den dortigen Challenger spielen.
Ich habe am Wochenende nicht trainiert, nur leichtes Stretching. In Rom habe auch um einen Spieltermin am Dienstag angesucht und habe alles probiert, um doch spielen zu können. Es ist zwar etwas besser geworden, aber im Endeffekt hat es nicht gereicht, dass ich rechtzeitig fit werde.
Wann ist die Entscheidung gefallen, dass du nicht spielen wirst?
Ich war am Montag am Nachmittag zuerst in der Kraftkammer und habe dort Mobilisation- und Dehnungsübungen gemacht. Danach habe ich noch mit Thomas Muster trainiert und habe dabei gesehen, dass es nicht geht. Die Verletzung ist ständig im Hinterkopf, ich habe noch Schmerzen und bewege mich dadurch sehr vorsichtig auf dem Platz. In Absprache mit meinem Trainer und dem Physiotherapeuten habe ich beschlossen, raus zu ziehen, um nicht noch eine schlimmere Verletzung zu riskieren.
Der Verzicht war also auch eine Vorsichtsmaßnahme?
Ja, das Risiko ist mir einfach zu groß. Wenn ich jetzt zu viel mache, muss ich womöglich statt ein paar Tagen mehrere Wochen pausieren und würde im schlimmsten Fall die French-Open-Teilnahme gefährden. Außerdem macht es auch keinen Sinn, wenn man nicht topfit ist und nur mit 70 Prozent spielen kann.
Wie geht es in den kommenden Tagen weiter?
Am Dienstag geht’s jetzt wieder zurück nach Hause, wo ich mich genau untersuchen lassen werde. Danach werden wir die Schritte für eine möglichst schnelle Rückkehr setzen. Ich hoffe, dass die Verletzung in den nächsten zehn Tagen soweit ausgeheilt ist, dass ich in der Qualifikation für das Turnier in München wieder an den Start gehen kann.
