Mats Wilander: Dominic Thiem "hat gute Chancen, das Jahr als Nummer eins zu beenden"

Mats Wilander hat Dominic Thiem im Interview mit Reuters Rosen gestreut. Der Schwede rechnet dem Österreicher für das Spieljahr 2021 große Chancen aus - auch darauf, das Jahr als Weltranglistenerster zu beenden. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 04.02.2021, 15:53 Uhr

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Mats Wilander sieht in Dominic Thiem derzeit den "komplettesten Spieler"
Mats Wilander sieht in Dominic Thiem derzeit den "komplettesten Spieler"

Es waren harte Worte, die Mats Wilander vor ziemlich exakt einem Jahr in Richtung Dominic Thiem richtete. Der Österreicher hatte gerade mit einer äußerst unterdurchschnittlichen Leistung Alex Bolt in fünf Sätzen niedergerungen und sich so ein Ticket für Runde drei des ersten Majors des Jahres gesichert. Ein Auftritt, der für den Eurosport-Experten Mats Wilander allenfalls kritisierwürdig war: "Bei Dominic gibt es da ein offensichtliches ´Oh ja, das wird ein schwieriges Spiel´", konstatierte der Schwede damals und adressierte im selben Atemzug einen Appell an den Österreicher: "Seine Einstellung muss konstanter werden."

Nun, ein Jahr später, scheint Wilander zufrieden zu sein mit der Entwicklung des Lichtenwörthers. Wie der ehemalige Weltranglistenerste im Gespräch mit Reuters verrät, sieht er Thiem heute sogar als den "komplettesten Spieler" auf der Tour: "Wenn man ihn jetzt sieht, hat er ein wirklich tolles Händchen. Ich denke, er hat bei weitem das kompletteste Spiel für mich, spielt abwechslungsreicher als Novak (Anm. Djokovic) und Rafa (Anm. Nadal). Massu (Anm. Nicolas, Trainer von Dominic Thiem) hat ihm geholfen, kreativer zu sein, wenn er nicht gut spielt oder im Rückstand ist. Er ist viel reifer." 

Trainerwechsel wichtig für Thiem

Das war aber nicht immer so, wie Wilander betont. Insbesondere die Art von Spieler, zu der Thiem von Günter Bresnik gemacht wurde, sieht Wilander mit zwiegespaltener Meinung: "Ich war vor ein paar Jahren in Österreich und habe mit Stefan Koubeck gesprochen und er hat mir erzählt, dass Thiem als Junior alles konnte - Drop Shots, Backhandslice. Dann hat Günter Bresnik ihn so hart bearbeitet und sein Spiel so ´basic´ gemacht. Das war notwendig, um ihm diese großartige Grundlage zu geben, um mit den grundlegenden Qualitäten - der großen Vorhand, dem Kick-Aufschlag, dem Versuch, den Gegner zu tyrannisieren - beständig zu sein", zitierte Eurosport den ehemaligen Weltranglistenersten. 

Thiem sei laut Wilander ein gutes Beispiel für Spieler, die durch einen Trainerwechsel ein anderes Level erreichen, für den Schweden ist dabei besonders die neugewonnene Varianz des Österreichers hervorzuheben, die dieser seit der Zusammenarbeit mit Massu auf den Platz bringt. Mittlerweile haben den Niederösterreicher insbesondere die starken Auftritte bei den großen Turnieren auf Weltranglistenplatz drei gebracht. Eine Reise, die laut Wilander aber noch lange nicht zu Ende ist: "Ich denke, er hat gute Chancen, Ende 2021 der beste Spieler der Welt zu sein, um ehrlich zu sein."

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