Mats Wilander weder mit Laver noch mit Davis Cup glücklich

Der reformierte Davis Cup startet in dieser Woche mit zwölf Begegnungen, die über die Besetzung der Finalrunde in Madrid entscheiden. Mats Wilander, mehrmaliger Sieger des traditionsreichsten Mannschafts-Wettbewerbs, ist kein Freund der Neuerungen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.01.2019, 17:46 Uhr

Mats Wilander ist kein Freund des neuen Davis Cups
© Getty Images
Mats Wilander

Wer die vergangenen beiden Woche aufmerksam die Australian Open verfolgt hat, für den gab es fast kein Entkommen vor Mats Wilander: Die tägliche Analyse auf Eurosport mit Barbara Schett in „Game, Schett and Mats“, gespickt mit illustren Gästen, gehört längst zum Inventar bei den Grand-Slam-Turnieren. Mittlerweile sogar in Wimbledon, wo die Übertragungsrechte bei anderen TV-Sendern liegen.

So ganz nebenbei hat Wilander aber auch noch Zeit, seine Gedanken über das Geschehen in der Tenniswelt auch in anderen Medien zu platzieren, wie etwa vor ein paar Tagen im schwedischen Internetportal sport.sk. Dabei sind es vor allem die Team-Wettbewerbe, mit denen die ehemalige Nummer eins der Welt seine Probleme zu haben scheint.

Allen voran mit dem Laver Cup, jenem Event, das nach den erfolgreichen Gastspielen in Prag 2017 und Chicago 2018 im September in Genf halt machen soll. „Der Laver Cup ist nur eine Show, eine kommerzielle Angelegenheit“, so Wilander über die dreitägige Veranstaltung, die in erster Linie von Roger Federer und dessen Manager Tony Godsick vorangetrieben wird.

Legendäre Davis-Cup-Endspiele mit Mats Wilander

Näher am Herzen liegt Mats Wilander da schon der Davis Cup. Er selbst stand erstmals 1983 im Finale des traditionellen Mannschafts-Wettbewerbs, gewann beide Einzel - und verlor mit seinem Team dennoch 2:3 gegen Australien. Es folgten fünf weitere Finalteilnahmen, von denen Mats Wilander mit der schwedischen Auswahl drei gewann. Aber auch 1988 und 1989 jeweils gegen Deutschland den Kürzeren zog, mit der legendären Niederlage gegen Carl-Uwe Steeb in Göteborg.

Glorreiche Heim- und Auswärtsspiele waren das damals. Kein Wunder, dass Wilander dem reformierten Davis Cup wenig abgewinnen kann.

Schweden zum Auftakt in Kolumbien

„Sie haben die Heim- und Auswärtsspiele abgeschafft, den Wettbewerb an einen anderen Ort verlegt, die Anzahl der Matches reduziert“, so Wilander. „Das mag den Tennis-Kalender etwas entzerren und den Spielern ein wenig Geld einbringen. Aber man muss sich über die Konsequenzen im Klaren sein für jene Länder, die ihre besten Spieler über Jahre nicht bei einem Heimspiel sehen werden, vielleicht sogar nie mehr.“

Wie sich Mats Wilander selbst die Faszination Davis Cup erschloss, ist leicht erklärt. „Wir waren wirklich schlecht, als Björn Borg Wimbledon gewann. Aber wir haben uns wahnsinnig darauf gefreut, ihn dann in Schweden zu sehen.“

2019 beginnen Wilanders Landsleute übrigens mit einem Auswärtsspiel in Kolumbien. Allerdinsg ohne einen Spieler, der auch nur entfernt die Hoffnungen auf die Erfolge eines Björn Borg wecken könnte.

von Jens Huiber

Mittwoch
30.01.2019, 21:04 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.01.2019, 17:46 Uhr