ATP-Turnier in Los Angeles wird verkauft

Dem 86 Jahre alten Hartplatzturnier im US-Bundesstaat Kalifornien droht das Aus.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 10.11.2012, 10:40 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

Die USA sind derzeit noch der wichtigste und bedeutendste Markt im Herren-Tennis. Neben dem Grand-Slam-Turnier in New York finden drei ATP-Masters-1000-Turniere (Indian Wells, Miami, Cincinnati), zwei 500er-Turniere (Memphis und Washington) und sieben 250er-Turniere (Atlanta, Delray Beach, Houston, Los Angeles, Newport, San José und Winston-Salem) in den USA statt. Doch die Turnierlandschaft in den Vereinigten Staaten zerfällt allmählich. 1980 fanden 36 ATP-Turniere in den USA statt, in diesem Jahr waren es „nur“ noch zwölf Turniere (ohne Grand Slam).

Anfang des Jahres wurde bereits bekanntgegeben, dass das Turnier in San José – das zweitälteste Tennisturnier in den USA – zu Grabe getragen und 2013 das letzte Mal stattfinden wird. Die 250er-Lizenz von San José siedelt nach Memphis über. Die 500er-Lizenz von Memphis und den freien Platz im Turnierkalender ab 2014 bekommt Rio de Janeiro.

Keine Topstars mehr in Los Angeles

Neben San José steht nun auch der Verkauf des 86 Jahre alten ATP-Turniers in Los Angeles kurz bevor. Eine Investorengruppe aus Bogota hat sich die Rechte am Turnier gesichert. Das berichtet der Branchendienst tennis.com unter Berufung auf die Recherchen von Chris Clarey (New York Times) und Doug Robson (USA Today). Das Hartplatzturnier in Los Angeles gehört dem Tennisverband in Südkalifornien und hat die letzten vier Jahre Verlust gemacht. Für 2013 konnten für die Farmers Classic in Los Angeles nicht die zwei Hauptsponsoren unter Vertrag genommen werden.

Ohne Topstars, für die der Veranstalter in Los Angeles keine Antrittsprämien zahlen wollte, ließ das Interesse am Turnier in den vergangenen Jahren nach. Sowohl Roger Federer als auch Rafael Nadal haben in Los Angeles nie gespielt. Amerikas ehemaliges Aushängeschild Andy Roddick konnte nicht zu einer kontinuierlichen Teilnahme überzeugt werden. Zu Turniersiegern in Los Angeles gehören unter anderem die US-Superstars Pete Sampras, Andre Agassi, John McEnroe, Jimmy Connors, Jim Courier und Michael Chang.

Neuer Termin im Februar?

Der US-amerikanische Tennisverband (USTA) hat derzeit keine Pläne, das Turnier zu ersetzen. Möglicherweise wird die Bogota-Gruppe ein anderes Datum für das Turnier (für 2013 geplant vom 20. bis 28. Juli) suchen, wahrscheinlich im Februar, wenn auch die anderen Turniere in Südamerika ausgetragen werden. Durch den Niedergang von Los Angeles wird der US-Bundesstaat Kalifornien, der einst vier ATP-Turniere ausgerichtet, bald nur noch ein ATP-Turnier beheimaten, nämlich in Indian Wells.(Text: cab; Foto: Getty Images)

von tennisnet.com

Samstag
10.11.2012, 10:40 Uhr