Melzer verliert Hamburg-Finale - Golubev knallt sich zum Titel

Der Niederösterreicher muss auf seinen dritten Titel nach Bukarest 2006 und Wien 2009 weiter warten. Im Finale war Andrey Golubev zu stark.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.07.2010, 15:40 Uhr

Jürgen Melzer hat das Finale der mit 1,15 Millionen Euro dotierten German Open von Hamburg verloren. Der Kasache Andrey Golubev holte sich mit einem 6:3, 7:5-Endspielsieg den Titel des ATP World Tour 500-Events.

Erster Satzverlust von Melzer läutet Niederlage ein

Bis zum Finale waren beide Kontrahenten ohne Satzverlust geblieben, für Golubev ging das Turnier vor 6000 Zuschauern auch so zu Ende. Dem Kasachen waren die Strapazen der Woche, in der er mit klaren Siegen über Nikolay Davydenko, Denis Istomin und Florian Mayer brilliert hatte, von Beginn an kaum anzumerken. Frisch und mit gewohnt präziser, knallharter Vorhand überraschte der Weltranglisten-82. den in dieser Saison so starken Deutsch-Wagramer, der auf dem Weg ins Finale Eduardo Schwank (ATP 50), Jeremy Chardy (ATP 73) und die Italiener Potito Starace (ATP 72) und Kitzbühel-Starter Andreas Seppi (ATP 70) - zumeist klar - besiegt hatte. Im ersten Satz gelang Golubev mit zwei starken Passierbällen ab 30:30 das entscheidende Break zum 5:3. Nach 32 Minuten war dann der erste Satzverlust von Melzer in Hamburg mit 3:6 perfekt.

Den zweiten Satz charakterisierten vor allem die verpassten Breakmöglichkeiten von Melzer, fünf an der Zahl. Golubevs Aufschlag und peitschenden Vorhand konnte der French-Open-Halbfinalist auch in weiterer Folge nichts entgegensetzen und verlor den zweiten Satz mit 5:7. Ausgerechnet beim Matchball gab es aber noch einmal Aufregung: Mit einem Ass sollte die Partie zu Ende gehen, doch Melzer protestierte. Zu Recht, weil sich der Abdruck knapp neben der Linie befand. Am Ergebnis änderte es jedoch nichts, beim zweiten Versuch fabrizierte Melzer einen leichten Fehler, woraufhin er seinen Schläger zerschmetterte und zum finalen Shakehands ans Netz schreiten musste.

Melzer pirscht sich an Top 10 heran

Der in Russland geborene, in Italien lebende und für Kasachstan spielende Golubev kürte sich damit zum ersten kasachischen Gewinner auf der ATP-Tour. Für Golubev ist es der bislang größte Erfolg seiner Karriere. "Danke an alle, die mich unterstützt und an mich geglaubt haben. Danke Jürgen für das tolle Spiel. Es gefällt mir einfach super hier und ich hoffe nächstes Jahr wieder hier zu sein“, strahlte Golubev danach. In St. Petersburg 2008 verpasste der 23-Jährige noch seinen ersten Titel, unterlag im Endspiel Andy Murray. An der Elbe tritt er die Nachfolge von Vorjahressieger Nikolay Davydenko. Am Ende gratulierte der unterlegene Melzer seinem Bezwinger fair und bedankte sich beim Publikum für die tolle Unterstützung. Beim zehnten ATP-Finale seiner Karriere verpasste der Niederösterreicher zum achten Mal den großen Triumph. Bukarest 2006 und Wien 2009 bleiben seine einzigen beiden Titelgewinne.

Neben der Siegprämie von 228.000 Euro erhält Golubev zudem 500 Punkte im ATP-Ranking, was ihm einen Sprung von Platz 82 in den Bereich um die Top 35 sichert. Sein bestes Karriere-Ranking (56 im September 2009) wird der Kasache somit pulverisieren. Melzer darf sich immerhin über 104.000 Euro Preisgeld und 300 Punkte freuen, zu einer Rangverbesserung in der Weltrangliste wird es aber nicht reichen. Für die Top 10 fehlen ihm allerdings "nur" mehr rund 1000 Zähler.

Erleben Sie die schönsten Momente der Siegerehrung der German Open mit unserer Diashow.



(Fotos: P. Eggers)

Hier alle aktuell laufenden internationalen Turniere im Überblick.


von tennisnet.com

Sonntag
25.07.2010, 15:40 Uhr