„Ich mag es, auf dem Platz nachzudenken“

Die Neumünsteranerin stellte sich in der Rubrik „Getting to know“ den Fragen der WTA.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 06.03.2012, 12:30 Uhr

Wo ist Deine Heimatstadt und wo bist Du aufgewachsen?

Ich bin in Bad Segeberg geboren, weil mein Vater dort im Krankenhaus gearbeitet hat. Aber ich lebe mein ganzes Leben schon in Neumünster. Es ist eine kleine Stadt mit 80.000 Einwohnern zwischen Dänemark und Hamburg. Weil es in der Nähe der Ostsee und Nordsee liegt, habe ich als Kind viel Zeit am Meer verbracht.

Wie hast Du mit dem Tennis angefangen?

Ich habe bereits sehr früh angefangen, weil meine Schwester, die sechs Jahre älter ist, gespielt hat und ich es dann auch probieren wollte. Ich bin mit ihr immer zum Training gegangen. Sobald ich einen Schläger bekommen habe, wollte ich schlagen. Ich war wahrscheinlich so drei Jahre alt und habe mit anderen Kindern in meinem Alter gespielt.

Erzähl uns etwas über Deine Familie.

Mein Vater Wolfgang ist Arzt, meine Mutter Hannelore ist eine pensionierte Lehrerin. Wir haben eine Sportgeschichte in der Familie. Mein Vater war Junioren-Europameister im Kugelstoßen. Meine Mutter hat ebenfalls Leichtathletik betrieben, aber nur auf regionaler Ebene. Meine ältere Schwester Sunna spielte ebenfalls professionelles Tennis. Sie musste aber sehr früh aufhören, weil sie ihre Schulter verletzt hatte.

Warst Du als Juniorin Teil des Nationenprogramms?

Nein, ich war nie wirklich Teil des deutschen Programms. Als ich neun war, habe ich in einer Stadt, die circa eine Stunde von Hamburg entfernt ist, trainiert. Derzeit trainiere in Wahlstedt, in der Nähe zu meiner Heimatstadt. Ich teile mir mein Training zwischen Wahlstedt und Neumünster auf.

Wer waren deine Idole, als du aufgewachsen bist?

Natürlich Steffi Graf. Als ich mit dem Tennis angefangen habe, hatte ich immer die gleichen Klamotten und den Schläger von ihr. Das ging solange, bis ich sieben oder acht war. Ich liebe Steffi so sehr, meine Mutter hat, als ich klein war, immer gesagt, dass ich Steffi genannt werden sollte.

Was ist bislang die beste Erinnerung in deiner Karriere?

Definitiv der Turniersieg in Hobart. Ich war auch sehr zufrieden, dass ich eine Woche später in der dritten Runde der Australian Open war.

Wie würdest du dein Spiel beschreiben?

Ich denke, dass ich taktisch gut bin. Ich mag es, auf dem Platz nachzudenken. Ich versuche hochzuschalten, wenn ich kann, und nicht immer dasselbe zu spielen. Meine Stärken sind mein Denken, der Aufschlag und die Bewegung. Wenngleich ich immer noch an allem arbeite und versuche, meine Schläge zu verbessern.

Was für eine Art Training machst du abseits des Platzes?

Ich mache ganz normale Fitnessarbeit, nichts zu Spezielles. In der Vergangenheit habe ich ein bisschen Yoga gemacht.

Wie entspannst du?

Ich höre Musik, hänge mit meinen Freunden ab, surfe im Internet, gucke Filme. Wenn ich neu in einer Stadt bin, mache ich Sightseeing und entdecke neue Dinge.

Was würdest du tun, wenn du nicht eine Tennisspielerin geworden wärst?

Ich denke, dass ich studiert hätte und vielleicht einen anderen Sport probiert hätte. Wahrscheinlich Leichtathletik, weil ich immer recht gut dabei war.

Hast Du einen Vollzeit-Trainer, der mit dir während der Tennissaison reist?

Nein, nur meine Mutter begleitet mich die ganze Zeit. Ich habe keinen Trainer auf der Tour. Wenn ich zu Hause bin, arbeite ich einige Male in der Woche mit Maik Schürbesmann. Außerdem schlage ich mit ein paar Jungs in meinem Heimatverein.

Was ist dein Lieblingsbelag und dein Lieblingsturnier?

Der Belag ist Hartplatz, aber ich mag alle Beläge ganz gerne. Mein Lieblingsturnier sind die Australian Open.

Wie bist du in der Schule durchgekommen?

Ich habe eine spezielle Schule in Deutschland besucht, die mir erlaubte, meinen Abschluss ein Jahr früher im Vergleich zu den anderen in meinem Alter zu machen. Während der Schule habe ich nur Turniere in den Ferien gespielt. Niemand wusste so richtig, dass ich ernsthaft Tennis spiele. 2009 habe ich meinen Abschluss gemacht und habe dann im August des gleichen Jahres professionell angefangen.

Was sind deine kurzfristigen und langfristigen Ziele?

Ich mag es nicht, sich bestimmte Ziele zu setzen. Alles was ich will, ist weiter spielen, mich verbessern und auf dem Platz Spaß haben.(Foto: GEPA pictures)

von tennisnet.com

Dienstag
06.03.2012, 12:30 Uhr