Mouratoglou: "Djokovic hat den Glauben an sich selbst verloren"
Kann Novak Djokovic noch den 25. Grandslam-Sieg holen? Patrick Mouratoglou erklärt, dass der Serbe körperlich zwar noch konkurrenzfähig, aber der Glaube an die eigene Stärke ins Wanken geraten sei.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
25.09.2025, 14:46 Uhr

Der Kopf entscheidet über den Erfolg
Experte Patrick Mouratoglou betont, dass Tennis bei allem physischen und technischen Know-how vor allem im Kopf stattfinde. Wer die Überzeugung in sich trägt, gewinnen zu können, setzt dies auch auf dem Platz um. Novak Djokovic habe in den letzten Monaten begonnen, sich selbst zu hinterfragen und die Matches gegen Spieler wie Jannik Sinner oder Carlos Alcaraz mit Zweifeln zu bestreiten.
Vom Titan zum Zweifler
Eines ist für Mouratoglou besonders paradox: Noch 2023 dominierte Djokovic die Tour mit drei Grand-Slam-Titeln und einem US-Open-Finale. Damals fühlte er sich körperlich stark und unverwundbar. Er sprach davon, dass 36 das neue 26 sei. Heute hingegen spricht er vielmehr von Erschöpfung und der eigenen Unfähigkeit, über fünf Sätze gegen Topspieler zu bestehen. Mouratoglou sieht darin weniger ein körperliches, sondern ein mentales Problem.
Mangelnde Motivation
"Zusätzlich zu den aufkommenden Zweifeln schwindet auch die Motivation nach erfüllten Träumen", zeigt sich Mouratoglou überzeugt. Früher trieb Djokovic der Ehrgeiz an, auf Federer und Nadal aufzuholen. Heute sei der Druck geringer, weil er bereits alles erreicht habe. Mouratoglou erklärt, dass es für Djokovic schwieriger geworden sei, dieselbe innere Überzeugung und Kampfeslust wie noch vor Jahren abzurufen.
Spielen für die Fans
Djokovic spielt weiterhin (nächste Woche etwa beim Masters in Shanghai), auch wenn sein Feuer nicht mehr wie früher brennt. Laut Mouratoglou hält ihn vor allem die Verbindung zu seinen Fans auf dem Platz. Die Anerkennung und Wertschätzung durch das Publikum geben ihm einen Grund, weiterhin zu kämpfen, selbst wenn der Glaube an den eigenen Sieg momentan nicht mehr voll da sein mag.
