München: Max Hans Rehberg - Ordentliches Debüt auf der ATP-Tour

Max Hans Rehberg hat trotz der letztlich klaren 2:6, 3:6-Niederlage gegen Miomir Kecmanovic beim ATP-Tour-250-Turnier in München eine ansprechende Leistung bei seinem Debüt auf der "großen" Tour abgeliefert.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 25.04.2022, 19:12 Uhr

Max Rehberg am Montag in München
© Florian Heer
Max Rehberg am Montag in München

Während der 18-jährige Spanier Carlos Alcaraz gerade die Tenniswelt ordentlich aufmischt, Turniersiege auf höchstem Level feiert und bereits unter den besten zehn der Welt zu finden ist, ist es um den Nachwuchs im deutschen Herrentennis nicht ganz so gut bestellt. Gerade einmal sieben Spieler im Alter unter 25 Jahren sind in den Top 500 der ATP-Weltrangliste zu finden. Sucht man den ersten Teenager, muss der Blick sogar noch weiter nach unten gehen, genau genommen auf Platz 1.067, und ist mit dem Namen Max Hans Rehberg verbunden.

Bei den BMW Open by American Express hat der 18-jährige Münchner am Montagnachmittag sein Debut im Hauptfeld eines ATP-Turniers gefeiert. In der ersten Runde seines Heimturniers am Aumeister verlor Rehberg jedoch gegen den an Nummer 7 gesetzten Serben Miomir Kecmanovic glatt in zwei Sätzen 6-2, 6-3. Trotz des Resultats war es unter weiß-blauen Himmel und vor gut gefüllten Rängen am Center Court eine großartige Erfahrung für den Youngster.

„Klar ist man nervös am Anfang. Ich habe es aber ganz gut gemacht. Ich hatte ein paar Probleme mit dem Aufschlag, was sich im Laufe des Matches aber auch verbessert hat“, kommentierte Rehberg seine Performance. „Ich wollte meinen Arm laufen lassen, Tempo zu wechseln und das hat auch ganz gut funktioniert.“

Erstes Match gegen Top-50-Spieler

Bis zum 3-3 im zweiten Durchgang schien das Momentum auch auf der Seite Rehbergs zu sein und ein dritter Satz war im Bereich des Möglichen. „Bei den Schlüsselmomenten hat er das bessere Tennis gespielt“, musste der Nachwuchsspieler nach seinem ersten Match gegen einen Top-50 Spieler anerkennen.

„Er war dann abgezockter als ich. Ich hatte meine Chancen auf ein Break, konnte diese allerdings leider nicht nutzen und habe ein, zwei Mal den Ball knapp daneben gesetzt. Ich bin dankbar, dass ich hier spielen durfte. Es war eine sehr positive Erfahrung für die nächsten Turniere,“ so Rehberg, der noch mit dem dreifachen München-Champion Philipp Kohlschreiber im Doppel aufschlagen wird und dies auch als „Privileg“ bezeichnet mit einem Routinier im Tenniszirkus antreten zu können.

Einstieg in den ITF-Pro-Circuit

Nach den Jahren auf der Junioren-Tour, wo Rehberg bis auf Position 29 der Welt kletterte, ist der Bayer nun in der harten Realität eines Tennis-Profis angekommen. Auf dem ITF-Pro-Circuit gilt es sich Woche für Woche zu beweisen und wertvolle Weltranglistenpunkte zu sammeln.

„Es ist ein anderes Spiel auf Seniors Level. Es ist wesentlich körperlicher als bei den Junioren. Auch mental ist es anstrengender. Du musst bei jedem Aufschlagspiel Hundertprozent geben. Breaks sind schwer wieder auszugleichen“, erklärt Rehberg.
Monastir, Trento, Antalya lauteten die Stationen auf dem ITF-Pro-Circuit, bevor der Rechtshänder mit Hilfe einer Wild-Card bei den renommierten BMW Open antreten durfte.

„Diese Turnierserien liegen mir nicht unbedingt, da sie sehr tough sind. Man bekommt nichts geschenkt. Jeder Punkt ist hart umkämpft“, beschreibt Rehberg den Wettbewerb auf den unteren Turnierebenen des Profibereichs.
München als Start in die deutsche Tennissaison

Hinzu entpuppt sich der Mangel an internationalen Tennis-Events in Deutschland als Nachteil. Während allein im italienischen Forli Mitte Mai bereits das sechste ATP-Challenger-Turnier des Jahres ausgetragen sein wird, sind die BMW Open Ende April der traditionelle Auftakt der Tennissaison im deutschen Herrentennis. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für Nachwuchstalente auch in ihrem Heimatland antreten zu können.

Rehberg muss in den nächsten Wochen auf die ein oder andere Wild Card bei den nun folgenden Sandplatzturnieren auf heimischem Geläuf hoffen: Meerbusch, Heilbronn und Troisdorf könnten die nächsten Destinationen heißen. „Das steht aber noch in den Sternen“, so Rehberg zu seiner Turnierplanung in den kommenden Wochen und Monaten.

Dabei blickt er optimistisch in die Zukunft. Auf die Frage, was wir von ihm noch erwarten können, entgegnete er schlicht „Siege“.

von Florian Heer

Montag
25.04.2022, 19:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.04.2022, 19:12 Uhr