Thomas Muster zurück aus dem Urlaub

Der Österreicher Thomas Muster kehrt beim Challenger-Turnier in Braunschweig auf die Tour zurück.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.05.2020, 17:39 Uhr

"Ich habe damals nach den French Open 1999 ja nicht meine Karriere beendet, sondern nur gesagt, dass ich in den Urlaub gehe. Jetzt bin ich halt aus dem Urlaub zurück – von einem Comeback kann man daher eigentlich nicht sprechen. Ich freue mich riesig auf Braunschweig."


Diese Worte aus dem Mund der österreichischen Tennis-Ikone Thomas Muster kommen in der deutschsprachigen Tenniswelt einem mittelschweren Erdbeben gleich. Muster feiert also sein Comeback - ohne es so zu nennen. Beim Challenger-Turnier in Braunschweig ab dem 25. Juni wird er, dank einer Wildcard, im Einzel und im Doppel wieder aufschlagen.


Harte Arbeit und Ehrgeiz


Die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste trainiert seit einigen Wochen wieder für seinen ersten Profieinsatz seit elf Jahren. Nach der langen Pause weiß er aber um seine Chancen: "Sicher, mit ein paar Wochen Training kann ich die Welt nicht einreißen, aber ich gebe alles. Mit harter Arbeit und dem nötigen Ehrgeiz ist alles möglich. Einige werden jetzt sagen, der ist ja verrückt, aber damit kann ich gut leben – denn damit lebe ich ja seit meinem 15. Lebensjahr".


Sechs Tage die Woche, mehrere Stunden am Tag schindet sich der French Open Sieger von 1995 für sein Comeback. Nein, für seine Rückkehr aus dem Urlaub. Täglich stehen zwei Einheiten mit Tennis, Grundlagenausdauer und Kraft auf dem Plan.


Warum aber kehrt ein Mann nach elf Jahren Wettkampfpause im hohen Sportleralter von 42 Jahren wieder zurück? "Ich spiele einfach gern Tennis, vor allem auch Wettkampftennis. Ich mache das aus Spaß an der Sache und nicht, weil ich Weltranglistenpunkte sammeln will. Ich möchte einfach mal wieder richtige Turnieratmosphäre schnuppern und schauen, wo ich stehe. Ich setze mir keine überhöhten Ziele, werde mein bestes Tennis zeigen und dann mal sehen, wo die Reise hingeht."


Keine Angst vor der neuen Generation


Trotz seiner Zielsetzung, einfach den Spaß am Tennis genießen zu können und die Atmosphäre aufsaugen zu wollen - eine kleine Kampfansage an die neue Generation gibt Muster dann doch noch: "Ich werde mein Spiel durchziehen und keinen Respekt zeigen, auch wenn ich weiß, dass einige von denen in den kommenden Monaten in der Weltrangliste weit nach vorn kommen. Leicht wird es nicht, denn Braunschweig ist sicher das stärkste Challenger-Turnier der Welt."


Sagt er und lächelt verschmitzt. Und lässt abschließend wissen, dass die Nord LB Open in Braunschweig lediglich der Auftakt seines Comebacks seien und er in den kommenden Wochen noch intensiver trainieren werde, um in den kommenden Monaten und Jahren weitere Challengerturniere und Bundesligaspiele zu bestreiten.(Text: pe; Foto: e I motion)


 

von tennisnet.com

Mittwoch
16.06.2010, 11:32 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.05.2020, 17:39 Uhr