Nach Aus in Monte Carlo: Murray denkt über Ende der Sandplatzsaison nach

Die deutliche Klatsche gegen Alex de Minaur in der Auftaktrunde beim ATP-Masters in Monte Carlo beschäftigt Altmeister Andy Murray ordentlich. Bei der Aufarbeitung bringt der Schotte sogar eine vorzeitige Beendigung der Sandplatzsaison ins Spiel.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 10.08.2024, 08:00 Uhr

Verabschiedet sich Murray hier für dieses Jahr schon von der Sandplatzsaison?
© Getty Images
Verabschiedet sich Murray hier für dieses Jahr schon von der Sandplatzsaison?

Nicht mit allzu hohen Erwartungen an die Resultate auf roter Asche ging der gewohnt überehrgeizige Andy Murray beim Masters-Auftakt in Monte Carlo an den Start. Aber absolute Konkurrenzfähigkeit verlangte der schottische Altmeister in seiner Auftaktbegegnung gegen Alex de Minaur schon von sich, konnte doch der 24-jährige Australier in seiner Karriere auf der ATP-Tour bislang noch kein Endspiel auf Sand erreichen.

Große Erfolge auf Sand schon etwas „verjährt“

Dabei können sich die Erfolge von Murray auf Sand absolut sehen lassen. Nach seinem ersten Titel auf dem Belag beim ATP 250-Turnier in München 2015 ließ er gleich in der darauffolgenden Woche den Triumph beim Masters-Event in Madrid folgen. Im Folgejahr durfte er die Siegertrophäe im römischen Foro Italico in die Höhe recken. Auch in Roland Garros konnte der 35-jährige lange Jahre immer ein gewichtiges Wort um den Titel mitreden. Mit insgesamt vier Semifinal-Teilnahmen und einem Finaleinzug standen dem „Sir“ nur Nadal, Djokkovic oder Wawrinka im Weg zum absoluten Ritterschlag auf Asche. Seine letzten beiden Teilnahmen am Bois de Boulogne endeten mit Niederlagen gegen Stan Wawrinka, dem French Open-Champion von 2015. Während es 2017 noch zum Einzug ins Halbfinale reichte, war 2018 schon nach der Auftaktrunde Schluss. Im letzten Jahr bestritt der Schotte mit dem Masters-Turnier in Madrid nur ein Turnier auf Sand und musste dort krankheitsbedingt das Achtelfinal-Match gegen Branchenführer Djokovic absagen.

Demoralisierende Pleite gegen de Minaur

Was sich dann auf dem Court Rainier III im Monte Carlo Country Club abspielen sollte, konnte Murray im Anschluss an die Partie nur mit Begriffen wie „demoralisierend“ und „schrecklich“ zum Ausdruck bringen. In keiner Phase des Matches fand der 3-fache Grand Slam-Sieger ein Mittel gegen den wieselflinken Australier und unterlag nach 86 Minuten mit 1:6 und 3:6. Nicht an der Niederlage an sich störte sich der Brite, aber an der Art und Weise wie sie zustande gekommen war.

Abwärtstrend nach erfolgreichem Saisonauftakt

So richtig erklären kann sich Murray den plötzlichen Leistungsabfall nicht, startete er doch in Australien kampfstark in die aktuelle Saison. Bei den Australian Open begeisterte der Davis Cup-Sieger mit zwei epischen Fünfsatz-Erfolgen gegen den Italiener Matteo Berrettini und den australischen Lokalmatador Thanasi Kokkinakis, ehe der Akku gegen den Spanier Roberto Bautista Agut etwas leer schien. In Doha ließ er danach eine Finalteilnahme folgen, wo er sich lediglich Daniil Medvedev geschlagen geben musste. Beim Sunshine-Double deutete die Formkurve nach zwei Siegen in Indian Wells bei der Auftaktniederlage in Miami gegen Dusan Lajovic aus Serbien schon leicht nach unten.

Fokus auf die Rasensaison

Nach dem spielerischen Debakel in Monte Carlo kündigte Murray Überlegungen an, die Sandplatzsaison vorzeitig zu beenden. Auch die Option, nur noch beim Turnier in Roland Garros auf der roten Asche aufzulaufen, zieht der Glasgower in Betracht. So eine Entscheidung will aber angesichts der raren Alternativen an Spielmöglichkeiten wohlüberlegt sein. Auf der ATP-Tour stehen bis zum großen Showdown in Roland Garros nur noch Turniere auf Sand an. Bei den Challenger-Turnieren auf Hardcourt in Asien darf der Brite aufgrund seines Rankings nicht parallel zu den Masters-Events antreten. Neben der erwünschten Spielpraxis auf schnelleren Belägen sollte auch das Punktesammeln nicht außer Acht gelassen werden, lautete die Zielsetzung der aktuellen Nr. 54 im ATP-Ranking für das erste Halbjahr, beim Heimturnier in Wimbledon als gesetzter Spieler an den Start zu gehen. Viel zu tüfteln also im Team um Supercoach Ivan Lendl.

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Dienstag
11.04.2023, 21:05 Uhr
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