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Nach Disqualifikation: Novak Djokovic verlässt die US Open grußlos

Nachdem Novak Djokovic in seinem Match gegen Pablo Carreno Busta bei den US Open 2020 disqualifiziert wurde, rauschte der Weltranglisten-Erste wortlos aus dem National Tennis Center in New York City ab.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 07.09.2020, 08:42 Uhr

Da gab es schon kein Zurück mehr
© Getty Images
Da gab es schon kein Zurück mehr

Niemand hat Novak Djokovic ernsthaft Absicht unterstellt, als der Branchenprimus beim Stand von 5:6 in seinem Achtelfinale bei den US Open 2020 eine Linienrichterin mit einem Ball traf, diese daraufhin zu Boden ging. Aber das Regelwerk kennt in dieser Hinsicht auch keine zwei Meinungen: Ein Vergehen dieser Art ist mit der Disqualifikation zu bestrafen. Darüber hinaus wird Novak Djokovic keine Punkte für die ATP-Weltrangliste aus New York mitnehmen. Und auch kein Preisgeld, wie die USTA mitteilte.

Pablo Carreno Busta, der Gegner Djokovics, hatte den Vorfall nicht beobachtet, musste sich beim Referee informieren. Die Diskussion habe zehn Minuten lang gedauert, dann habe ihm Djokovic die Hand gereicht. Und natürlich geht auch der Spanier nicht davon aus, dass sein Gegner unter irgendwelchen Umständen die Linienrichterin treffen wollte.

Wiewohl die Offiziellen also keinen Interpretationsspielraum hatten, wäre ein Statement von Djokovic zur Situation doch sehr aufschlussreich gewesen. Der Mann aus Belgrad verließ das National Tennis Center aber ohne Pressekonferenz, ohne noch so kleine Anmerkung gegenüber dem übertragenden TV-Sender ESPN. Dazu sind alle Spieler verpflichtet, das Auslassen der PKs wird mit einer zusätzlichen Geldstrafe geahndet. Die Krösus Djokovic natürlich nicht kratzen wird.

Noch kein 18. Major-Titel für Djokovic

Damit war die US-Reise von Novak Djokovic zwar etwas weniger mühsam als die der übrigen Spieler (Nole hatte sich eine private Unterkunft angemietet), dafür aber um einiges kostspieliger (die für diese Unterkunft zu berappende Summe soll sich gut im sechsstelligen Bereich bewegen). Und vor allem nicht mit dem gewünschten sportlichen Erfolg gesegnet: Djokovic hatte in seinen Auftritten bei den US Open 2020 absolut unantastbar gewirkt, zuletzt beim glatten Drei-Satz-Erfolg gegen Jan-Lennard Struff.

Nun kann der Weltranglisten-Erste also erst in drei Wochen bei den French Open seinen 18. Major-Titel anpeilen. Mit ganz viel Wut im Bauch, so viel lässt der fluchtartige Abgang von Novak Djokovic aus Flushing Meadows vermuten.

von tennisnet.com

Sonntag
06.09.2020, 23:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.09.2020, 08:42 Uhr