Nach Verurteilung: Justin Gimelstob tritt vom ATP-Board zurück

Justin Gimelstob ist nach seiner Verurteilung wegen Körperverletung von seinem Posten im ATP Board of Directors zurückgetreten.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 01.05.2019, 17:49 Uhr

Justin Gimelstob darf sich nichts mehr zuschulden kommen lassen
© Getty Images
Justin Gimelstob darf sich nichts mehr zuschulden kommen lassen

Die Neuwahl ist für den 14. Mai in Rom geplant, aber Gimelstob hat bereits zurückgezogen. Das berichtet die New York Times.

Sein Job sei es, für den Sport und die Spieler zu arbeiten, in seiner aktuellen Situation sei er aber eine zu große Ablenkung und Schwächung geworden, wird Gimelstob zitiert. "Ich übernehme dafür die Verantwortung, ebenso wie für die Fehler in der Halloween-Nacht.

Gimelstob hatte, verkleidet in einem Top-Gun-Kostüm, mehrfach auf einen Freund seiner Ex-Frau eingeschlagen. Am 22. April wurde er deshalb zu drei Jahren Bewährung und 60 Tagen gemeinnütziger Arbeit verurteilt - ebenso zu einer 52-wöchigen Teilnahme an einem Aggressionsbewältigungskurs.

Das Gericht hatte Gimelstobs Aussageverzicht einem Schuldeingeständnis gleichgestellt.

Gimelstob hat Djokovic seine Entscheidung mitgeteilt

In den vergangenen Tagen hatten sich die Stimmen gemehrt, die Gimelstob als einen der drei Spielervertreter im ATP-Board für nicht mehr tragbar hielten. Unter anderem meldeten sich Andy Murray und Stan Wawrinka zu Wort.

Wimbledon hatte den US-Amerikaner bereits aus der Royal Box verbannt.

Novak Djokovic, dem Spielerratspräsidenten, hat Gimelstob seine Entscheidung bereits in einem persönlichen Gespräch in Madrid mitgeteilt. "Ich wollte Novak in die Augen schauen. Die zwei wichtigsten Dinge, die ich sagen wollte, waren 'Danke' und 'Entschuldigung'."

Gimelstob und Djokovic gelten als zwei der führenden Akteure, die für die Abwahl des aktuellen ATP-Präsidenten Chris Kermode verantwortlich sind. Gimelstob wurde vor seiner Verurteilung selbst Interesse an dieser Position nachgesagt.

Brad Gilbert und Tim Mayotte im Rennen um Nachfolge

In einem Statement erklärte Gimelstob, er hoffe, in Zukunft wieder im Tennis tätig sein zu dürfen - in dem Sport, den er liebe und dem er seiner Meinung nach eine Hilfe sein könne. Er wisse aber, dass er sich diese Möglichkeit verdienen müsse. Er werde hart an sich arbeiten und versuchen, mit dem Schmerz über den Verlust seines Vaters klarzukommen sowie mit dem Sorgerechtsstreit um das Wichtigste in seinem Leben - seinen Sohn.

Gimelstob hatte zuletzt seinen Posten als Analyst beim Tennis Channel vorläufig aufgegeben. Er ist jedoch weiterhin tätig als Coach von John Isner.

Für seine Position im ATP-Board haben sich in den vergangenen Tagen unter anderem die Ex-Profis Brad Gilbert und Tim Mayotte beworben. Auch Dani Vallverdu, der Ex-Coach von Andy Murray und Tomas Berdych, soll im Gespräch sein. 

von Florian Goosmann

Mittwoch
01.05.2019, 17:22 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.05.2019, 17:49 Uhr