Next Gen Finals? Bei der WTA bisher Fehlanzeige
Während die WTA Finals in Riad die etablierten Stars feiern, zeigen die jungen Damen auf der Tour, dass auch sie ein spektakuläres Saison-Finale verdient hätten. Warum ein WTA Next Gen-Turnier längst überfällig ist.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
01.11.2025, 15:27 Uhr

Wie auch bei den Herren auf der ATP-Tour bieten die WTA Finals, die heute in Riad beginnen, jedes Jahr den großen Showdown für die besten Spielerinnen der vergangenen Saison. Anders als bei den Herren gibt es allerdings für die aufstrebenden weiblichen Talente unter 21 kein eigenes Highlight-Event. Auf der ATP Tour sorgen die Next Gen Finals seit Jahren für Aufmerksamkeit, Nachwuchsförderung und mediale Präsenz inklusive. Dieses Modell wäre auch für die Damen aus guten Gründen angebracht.
Die Zahlen sprechen für sich
Wirft man einen Blick auf die besten acht U21-Talente im WTA-Zirkus, wird man schnell fündig: Mirra Andreeva (9), Linda Noskova (13), Victoria Mboko (18), Maya Joint (32), Iva Jovic (35), Alexandra Eala (50), Tereza Valentova (54) und Sara Bejlek (74) spielen alles andere als zweitklassiges Tennis. Diese Spielerinnen lieferten sich in den vergangenen Wochen mitunter Matches, die an Qualität und Spannung locker mit den großen Bühnen mithalten könnten.
Davon abgesehen, würden so manche Erfolge der jungen Tennisdamen durchaus mehr Aufmerksamkeit verdienen. Nur als Beispiele: Mboko triumphierte etwa sensationell beim Canada Masters. Eala erreichte in Miami das Halbfinale und schlug dabei gleich drei Grand-Slam-Champions hintereinander. Und erst vor wenigen Tagen duellierten sich Mboko und Eala im Achtelfinale von Hongkong in einem epischen Match, das Erstere schließlich mit 3:6, 6:3, 6:4 für sich entscheiden konnte.
Besonders bitter ist auch das Schicksal von Mirra Andreeva: Sie verpasste am Ende den Einzug in die WTA Finals, weil sie das Turnier in Tokio aufgrund von Visa-Problemen auslassen musste. Nun ist sie zwar als Ersatzspielerin und im Doppel in Riad am Start, hätte sich an sich aber natürlich auch eine entsprechende Bühne im Einzel verdient – die sie stattdessen zumindest im Next Gen-Format hätte bekommen können.
Offene Fragen
Ob die WTA irgendwann ein Next Gen Finale veranstalten wird, bleibt offen. Und wer entscheidet überhaupt, wann es soweit ist? Die Spielerinnen, die Tour, die Sponsoren? So oder so sollten auch bei den Damen die jungen Talente endlich jene Bühne bekommen, die sie verdienen. Auch das gehört zu Fairness und Gleichberechtigung im Sport.
Hier das Tableau der Damen bei den WTA-Finals in Riad
