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Nick Ihlenfeld schnuppert erstmalig HTT-AO-Finalluft

Der für den TV Winzendorf spielende HTT Shooting-Star Nick Ihlenfeld greift bei der 31. Auflage der ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 26.01.2022, 11:18 Uhr

Der für den TV Winzendorf spielende HTT Shooting-Star Nick Ihlenfeld greift bei der 31. Auflage der Peugeot HTT Australian Open als möglicher Nachfolger des diesmal abwesenden Vorjahressiegers Maximilian Wild nach seinem ersten HTT Grand Slam Karriere-Titel. Der 16jährige fügte am Dienstag Abend im semifinalen Live-Spiel der unteren Rasterhälfte dem an Nummer 2 gesetzten amtierenden HTT US Open Sieger Rene Gräflinger dessen erste Niederlage in einem Major-Semifinale zu, und düste in rasant verlaufenden 66 Minuten mit einem glasklaren 6:3, 6:1 Erfolg ins Endspiel. Dort bekommt es Ihlenfeld mit dem HTT Australian Open Champion von 2020 Lukas Prüger zu tun, der einen knappen und spannenden Tie-Break-Krimi gegen Nordmazedoniens Jungstar Tarik Mustafik mit 7:6, 7:6, für sich entschied, und am Mittwoch Abend in seinem vierten HTT Grand Slam Finale seinen dritten Major-Karriere-Titel anpeilt. Ein Bericht von C.L

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Ihlenfeld feiert vierten Saisonsieg über einen HTT Top Ten Mann und steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem HTT Major-Finale

Seinen prächtigen Start ins Tennisjahr 2022 hat Jungstar Nick Ihlenfeld am Dienstag Abend mit dem Finaleinzug bei den Peugeot HTT Australian Open 2022 gekrönt. Der 16jährige wies in seinem ersten Karriere-Grand-Slam-Semifinale den höher eingeschätzten und im Verlauf des Turniers ohne Satzverlust gebliebenen Rene Gräflinger mit einem 6:3, 6:1 Kantersieg deutlich in die Schranken, und feierte gegen den Kärntner HTT US Open Sieger bereits seinen vierten Saisonerfolg über einen aktuellen HTT Top Ten Spieler binnen 12 Tagen. Zunächst machte das Generationen-Duell der 20 Jahre auseinanderliegenden Semifinalisten aber nicht den Anschein einer “schnellen Nummer”. Es dauerte exakt eine halbe Stunde, bis die anfängliche Break-Orgie schwächelnder Aufschläger ein Ende fand, und Ihlenfeld mit dem ersten durchgebrachten Service-Game die spielerische Pattstellung am Centercourt aufbrechen konnte. Keine acht Minuten später hatte sich Gräflinger mit vier kassierten Breaks und keinem einzigen durchgebrachten Aufschlagspiel mit 3:6 in Rückstand gehievt, und die Weichen aus seiner Sicht in Richtung Halbfinal-Aus gestellt.

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Gräflinger mit zwei massiven Problemzonen konfrontiert

Ihlenfeld spielte in dieser Phase keineswegs übermenschlich, doch eine solide, kontrollierte und vorallem konzentrierte Vorstellung reichte, um einen weit hinter seinen Erwartungen herhinkenden Gräflinger für ein schwaches Spiel abzustrafen. Gräflinger hatte am Dienstag Abend zwei offensichtliche Problemzonen, die er bis zum Schluss nicht in den Griff bekam. Da war zunächst wieder einmal dieser kriminell anmutende Ast beim Aufschlag, aus dem nicht weniger als neun Doppelfehler resultierten, und der gegen einen so starken Return-Spieler wie Ihlenfeld fatale Konsequenzen nach sich zieht. Und der 36jährige Routinier wirkte in diesem ungleichen Duell mit seinem 16jährigen Gegenüber diesmal auch nicht spritzig genug. Immer wieder stand der HTT US Open Sieger bei Schlägen an der Grundlinie schlecht zum Ball, woraus wiederum nicht weniger als 35 unforced errors entstanden. Alles in allem fehlten Gräflinger jene Basics, mit denen er sonst bei großen Turnieren den besten Spielern der Peugeot Hobby Tennis Tour bravourös Paroli bietet. “Natürlich bin ich über meine heutige Leistung enttäuscht. Es lief einfach nichts zusammen. Mit dem Semifinale beim ersten HTT Grand Slam Turnier des Jahres bin ich allerdings schon sehr zufrieden”, analysierte der 36jährige aus Ferlach nach verpasstem dritten HTT Grand-Slam-Karriere-Finale.

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Prüger zieht mit seinem 190. HTT Karriere-Einzelsieg zum zweiten Mal nach 2020 ins Finale der HTT Australian Open ein

Mit seinem 190. HTT Karriere-Einzelsieg hat hingegen Lukas Prüger seinen Traum vom zweiten HTT Australian Open Titel nach 2020 und vom insgesamt dritten HTT Grand Slam Karriere-Titel aufrecht erhalten. Der 20fache HTT Titelträger hatte im Semifinale der oberen Tableau-Hälfte allerdings richtig viel Mühe, um den erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinale aufschlagenden Jungstar Tarik Mustafk in zwei Tie-Breaks in Schach zu halten. Der 19jährige Mustafik avancierte bei den heurigen HTT Australian Open zum ersten nordmazedonischen Spieler der HTT Geschichte in einem Grand-Slam-Semifinale, und wurde dort seinem Ruf als kommender Top Ten Spieler mehr als gerecht. Mustafik lieferte dem Gegner mit dem großen Namen bei dessen 20. Grand-Slam-Start einen ebenbürtigen Kampf und ein Spiel auf Augenhöhe, das in beiden Sätzen erst mittels Tie-Break entschieden wurde.

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Tarik Mustafik erster nordmazedonischer Spieler der HTT-Geschichte im Semifinale eines HTT Grand Slam Turniers

Im ersten Satz lag Mustafik zwei Mal mit Break voran, dazu wehrte der 19jährige bei 5:6 zwei Satzbälle Prügers spektakulär ab, ehe er im Tie-Break eine 6:3 Führung samt dreier Satzbälle ungenützt ließ. Prüger hingegen machte mit fünf Punkten in Serie den Sack zu, und nahm Kurs in Richtung Semifinale. Zwei Mal lag Prüger dabei im zweiten Durchgang mit Break voran, finalisieren konnte er seinen 190. HTT Karriere-Einzelsieg aber erneut erst im Tie-Break, das im zweiten Versuch allerdings klar mit 7:1 an den Ranglisten-Achten vom Schwechater TC ging. “In Summe kann ich mit dem Match heute sehr zufrieden sein. Es war nicht meine beste Leistung, aber eine solide wie ich finde. Es war nicht einfach gegen das schnelle Spiel von Tarik auf Teppich zu bestehen. Erst im Finish bin ich aktiver geworden, und konnte mich besser auf sein Tennis einstellen”, so Prüger, der mit den beiden gewonnenen Tie-Breaks sein 28. HTT Karriere-Finale erreichte, dort allerdings die Chancen auf den Titel eher bei seinem Gegner sieht. “Man muss es realistisch betrachten. Ihlenfeld ist 16 Jahre jung, kann sich morgen am Finaltag wahrscheinlich voll auf den Abend fokussieren, während mir ein stressiger Arbeitstag bevorsteht. Jetzt im Moment fehlt mir die Phantasie, wie ich morgen ein Best of Five Match bestreiten soll. Ich war schon heute im zweiten Satz am Limit und froh, irgendwie durch diesen Satz gekommen zu sein”, so der 24jährige.

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von Claus Lippert

Mittwoch
26.01.2022, 10:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.01.2022, 11:18 Uhr