Nick Kyrgios: "Alles, was ich sage, ist ziemlich objektiv"
Nick Kyrgios hat den Re-Start der ATP-Tour ausgelassen. Stattdessen entwickelte sich der Australier zum großen Mahner via Social Media - und sorgte zugleich mit einigen Sagern für Aufruhr. Sager, die der 25-Jährige als "ziemlich objektiv" einschätzt.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
18.10.2020, 15:35 Uhr

Es begann mit der Adria Tour 2020. Das Exhibiton-Event von Novak Djokovic, das sich bereits nach den ersten beiden Stopps als Debakel herausstellen sollte, sorgte international für Negativ-Schlagzeilen. Etliche Infizierte, geschuldet einer nicht-existent Anti-COVID-Politik. "Erschreckend, dass manche Menschen überhaupt keine Verantwortung übernehmen", richtete Nick Kyrgios über die sozialen Netzwerke vom anderen Ende der Welt aus, es sollte nicht der letzte Mahner des Australiers bleiben.
Das Video rund um Zverevs Aufenthalt in einem Club in Monaco trotz angekündigter Quarantäne kommentierte der 25-Jährige mit scharfen Worten, auch Borna Coric und Dominic Thiem wurden für ihre Handlungen rund um COVID-19 durchaus lautstark vom australischen Enfant terrible zurechtgewiesen. "Hast du Steine in deinem Kopf? Natürlich kannst du deine Kumpels verteidigen, ich versuche sie nur zur Verantwortung zu ziehen. Sie sind Tennisspieler und niemand Besonderes", so Kyrgios, nachdem der Kroate versucht hatte, seine Kollegen rund um die Adria Tour in Schutz zu nehmen.
Kyrgioss: "Sage, was ich denke"
Nachdem es erstmal etwas leiser um den exzentrischen Australier wurde, machte Kyrgios rund um die US Open erneut auf sich aufmerksam. Der 25-Jährige twitterte nämlich: "Wenn Sand nicht existieren würde, wäre der Typ nicht einmal in der Nähe der Top 50." Carreno Busta ließ die Worte des Australiers nicht unkommentiert, ein kleines Wortgefecht war folglich unvermeidbar. Tage später ging es in einer Diskussion mit Karen Khachanov noch deutlich rassiger zu.
Was diese Beispiele zeigen: Kyrgios´ Aussagen, sie polarisieren. Das weiß auch der Australier, wie er im Interview mit ESPN erklärt: "Alles, was ich sage, ist ziemlich objektiv, wenn ich über Dinge, die geschehen sind oder über Probleme spreche. Ich sage es einfach, wie es ist, ich sage nur, was ich persönlich denke, und es wird immer Leute geben, die anderer Meinung sind, aber ich denke, die Leute schätzen Ehrlichkeit."
Rückkehr zu Australian Open
Gerade deshalb sieht sich Kyrgios als ein Spieler, der die Massen anzieht: "Ob sie mich nun als geliebt oder gehasst haben, die Stadien bei meinen Spielen sind immer voll, die Einschaltquoten im Fernsehen gehen nach oben", so der Australier. Dinge, wie die Spenden bei jedem Ass für die Bekämpfung der Buschfeuer in Australien, würde der 25-Jährige aber nicht tun, um "die Aufmerksamkeit der Medien zu bekommen."
Nach der langen Pause hat Kyrgios nun auch sein Comeback auf der ATP-Tour in Aussicht gestellt. Bei seinem Heimturnier, den Australian Open 2021, will Kyrgios wieder auf die Tour zurückkehren. "Ich drücke die Daumen und hoffe, dass mein Körper gesund ist, damit ich gut antreten und spielen kann", so der Australier. Dann wird wohl wieder Kyrgios und sein Verhalten auf dem Platz im Fokus stehen - und nicht seine kontroversen Aussagen über die sozialen Medien.