„Normale“ Australian Open erst wieder 2023?

Craig Tiley, Chef von Tennis Australia, malt für die absehbare Zukunft kein rosiges Bild für den Tenniszirkus.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.11.2020, 11:07 Uhr

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Craig Tiley ist ein Mann der klaren Worte
© Getty Images
Craig Tiley ist ein Mann der klaren Worte

Der Plan, schon Mitte Dezember nach Australien zu fliegen, um sich zunächst in Quarantäne zu begeben und sich danach für die Turniere Down Under mit dem Höhepunkt der Australian Open in Melbourne vorzubereiten, hat sich im Tenniszirkus etabliert. Auch weil dieser Plan so gut wie alternativlos ist. Dass es aber trotzdem zu Problemen kommen kann, hat Craig Tiley, der umtriebige Chef von Tennis Australia, dieser Tage in einem Interview mit The Daily Mail angemerkt.

„Wir brauchen zum Beispiel eine Garantie, dass, wenn jemand in Brisbane spielt und plötzlich tauchen 100 neue Fälle auf, er oder sie nicht in eine zweiwöchige Quarantäne muss, um nach Melbourne zu kommen. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir nur dann in verschiedenen Städten spielen können, wenn die Quarantäne-Pläne in allen Bundesstaaten übereinstimmen. Sonst werden wir alles auf Melbourne konzentrieren, weil dort müssen Ende Januar alle sein.“

Tiley - Nur die starken Turniere werden überleben

Dass die Australian Open 2021 unter besonderen Umständen stattfinden werden, steht längst fest. Craig Tiley ist aber auch für die Zeit danach nicht gerade optimistisch. „Ich bin der Ansicht, dass diese Anpassungen länger dauern werden als wir denken. Wir sprechen für 2022 bereits über verschiedene Szenarien, weil wir nicht denken, dass wir vor 2023 so spielen können wie noch zu Beginn dieser Saison.“ Als das erste Major des Jahres allerdings auch schon mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte: den Buschfeuern in Australien.

Für die Zukunft des Tennissports insgesamt sieht Tiley jedenfalls eher dunkelgrau: „Die Realität ist, dass das verfügbare Geld signifikant geringer sein wird. Ich glaube, dass die größeren Events überleben werden. Und die, die ohnehin schon finanzielle Probleme hatten, nicht. Es ist unrealistisch zu denken, dass sich die Dinge nicht ändern werden. Selbst wenn wir im März einen Impfstoff haben sollten, wird die erste Hälfte des kommenden Jahres immer noch herausfordernd.“

von Jens Huiber

Donnerstag
12.11.2020, 13:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.11.2020, 11:07 Uhr