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Novak Djokovic: „Druck ist ein Privileg“ - oder doch nicht?

Im Rahmen der Olympischen Spiele äußerte sich Novak Djokovic auch zum enormen Druck im Leistungssport - möglicherweise etwas zu vorschnell.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 02.08.2021, 19:40 Uhr

© Getty Images
Jeder Spitzensportler kämpft mit dem ernormen Leistungsdruck - auch Novak Djokovic

Das Thema „Leistungsdruck im Spitzensport“ wird nicht erst seit dem Fall Naomi Osaka heiß diskutiert. Der japanische Superstar brach aufgrund einer depressiven Episode inklusive Angststörung die French Open ab und zog im Anschluss auch vom Rasen-Major in Wimbledon zurück. Ebenfalls der Auftritt bei den Olympischen Spielen in Tokio, der eigentlich der Auftakt zu einem furiosen Comeback hätte werden sollen, ging gehörig in die Binsen.

„Druck ist ein Privileg, mein Freund“, wurde Djokovic letzten Donnerstag von Reuters zu dem polarisierenden Thema zitiert. „Ohne Druck gäbe es keinen professionellen Sport. Wenn Du darauf abzielst, einmal der Beste in einem Sport zu sein, fängst Du besser an zu lernen, mit diesem Druck umzugehen und auch, wie man solche Momente bewältigen kann - auf dem Platz, aber auch abseits des Platzes.“

Aussagen sind neu zu bewerten

Der 20-fache Grand-Slam-Champion meinte weiters: „All diese Nebengeräusche - ich kann nicht sagen, dass ich sie nicht sehe und nicht höre. Natürlich sind sie da. Aber ich habe einen Mechanismus entwickelt, um damit so umzugehen, dass sie keine Schäden bei mir anrichten. Sie werden mich nicht zermürben.“

Nach dem Edelmetall-Turnier in Tokio muss man die Äußerungen des Weltranglisten-Ersten allerdings neu bewerten. Immerhin setzte es für „Nole“ nur einen Tag nach dem Interview eine empfindliche Olympia-Halbfinalniederlage gegen Alexander Zverev, in der auch mal aus Frust ein Schläger zertrümmert wurde. In weiterer Folge verlor der Mann aus Belgrad auch das Match um Bronze und trat im Mixed-Wettbewerb nicht mehr zum Spiel um den 3. Platz an. Offizielle Begründung für das w.o. war eine Schulterverletzung.

von Stefan Bergmann

Montag
02.08.2021, 19:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.08.2021, 19:40 Uhr