Novak Djokovic krönt gelungene "Heimpremiere" in Athen

Novak Djokovic und die Hellenic Championship – am Ende war es eine runde Sache. Nachdem der Weltranglistenfünfte sein Heimturnier, die Serbia Open, von Belgrad nach Athen verlegt hatte, trug er sich als erster Sieger in die Geschichtsbücher des neuen ATP-250-Turniers ein.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 09.11.2025, 08:24 Uhr

Vanda Pharmaceuticals Hellenic Championship
© Vanda Pharmaceuticals Hellenic Championship
Mit dem Finalsieg bei den Hellenic Championship hat Novak Djokovic das Sahnehäubchen auf die Turnierpremiere in Athen gesetzt.

Das Finale verlief dabei ganz nach Djokovics Geschmack: Der topgesetzte Serbe setzte sich nach großem Kampf mit 4:6, 6:3, 7:5 gegen den an Nummer zwei gesetzten Lorenzo Musetti durch und feierte damit den 101. Titel seiner glanzvollen Karriere.

Spektakuläres Endspiel in Athen

Musetti, der noch um einen Platz bei den ATP Finals kämpfte, startete selbstbewusst in die Partie. Der Italiener nahm Djokovic im vierten Spiel mit einem brillanten Rückhandwinner zum ersten Mal den Aufschlag ab und spielte anschließend einen nahezu fehlerfreien ersten Satz, den er nach 48 Minuten für sich entschied.

Das Match nahm zunehmend dramatische Züge an. Als Djokovic am Netz im fast vollständigen Spagat einen Volley zum Winner verwandelte, bebte die Stimmung im fast ausverkauften Telekom Center. Musetti ließ sich davon zunächst nicht beeindrucken – doch Djokovic wäre nicht „der Djoker“, wenn er nicht geduldig auf seine Chance warten würde. Im achten Spiel war es dann so weit: Mit spektakulärer Abwehrarbeit und präzisen Angriffen schaffte der Serbe das erste Break und holte sich kurz darauf den Satzausgleich – der Wendepunkt des Finals.

Im Entscheidungssatz behielt Djokovic die Oberhand, breakte Musetti früh und ließ sich auch von einem letzten Aufbäumen des Italieners nicht mehr stoppen. Nach zwei Stunden und 58 Minuten verwandelte er seinen zweiten Matchball – und feierte seinen ersten Titel in seiner neuen Wahlheimat Athen.

Glücklicher Champion bei seinem „Heimturnier“

„Ich weiß, dass es hart ist, so ein knappes Finale zu verlieren. Aber Lorenzos Tennis über die ganze Woche war fantastisch“, sagte Djokovic bei der Siegerehrung.

„Ich möchte mich bei den Menschen in Athen bedanken, dass sie gekommen sind und dieses Turnier unterstützt haben. Es ist das erste Event dieser Kategorie hier seit über 30 Jahren – und trotzdem fühlt es sich so an, als wäre es nie weg gewesen. Vielen Dank, ihr wart großartig. Es fühlt sich hier an wie zu Hause zu spielen.“

Djokovic lobte auch die Organisatoren – sein Bruder Djordje ist der Turnierdirektor: „In Zusammenarbeit mit der griechischen Regierung und den Behörden wurde dieses Turnier in nur drei Monaten auf die Beine gestellt – das ist eine großartige Leistung. Viele verstehen nicht, wie schwierig es ist, ein internationales Event auf diesem Niveau so kurzfristig zu organisieren. Das war ein perfektes Finale, ein perfekter Abschluss. Ich hoffe, dass Athen künftig eine Tennis-Tradition aufbauen kann.“

Djokovic sagt ATP Finals ab – Musetti rückt nach Turin nach

Eine Frage blieb nach dem Endspiel jedoch offen: Wird Djokovic bei den ATP Finals antreten oder Musetti seinen Platz in Turin überlassen? Am Ende war es der Italiener selbst, der – ein wenig zögerlich – die Katze aus dem Sack ließ. Auf die Frage in der Pressekonferenz, ob Djokovic ihm am Netz etwas über seine Teilnahme gesagt habe, blickte Musetti zunächst nach unten, lächelte und antwortete schließlich: „Er hat mir gesagt, dass er nicht nach Turin fahren wird.“

Später erklärte Djokovic: „Leider habe ich weiterhin mit Schulterproblemen zu kämpfen. Ich wollte abwarten, wie es sich entwickelt, und habe deshalb keine frühere Entscheidung getroffen. Nach dem Halbfinale hatte ich noch gehofft, dass es besser wird, aber heute war es nicht gut. Wenn die Wirkung der Medikamente nachlässt, merke ich, dass es nicht reicht. Ich wollte nicht nach Turin reisen, um dort gegen die Besten der Welt ohne mein bestes Tennis anzutreten. Ich hätte morgen bereits spielen müssen – das wäre unmöglich gewesen. Leider bin ich körperlich bin ich einfach nicht in der Lage zu anzutreten.“

Für Djokovic ist die Saison damit beendet. Leicht schien im die Entscheidung nicht gefallen zu sein. „Es schmerzt mich, denn es sind die ATP Finals – und ich habe schon letztes Jahr nicht gespielt. Ich liebe Turniere in der Halle und die großartige Atmosphäre dort. Deshalb tut es mir sehr leid. Aber für Musetti ist das natürlich eine großartige Nachricht. Er hat es sich verdient, und ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr wieder in Turin dabei bin.“

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von Florian Heer

Sonntag
09.11.2025, 11:37 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.11.2025, 08:24 Uhr

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