Novak Djokovic: Wer jammert, soll halt keine Schaukämpfe spielen!
Wer weniger spielen möchte, muss halt auf etwaige Bonuszahlungen verzichten. Also sprach Novak Djokovic in Shanghai.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
04.10.2025, 12:36 Uhr

Novak Djokovic hat seinen Auftakt beim ATP-Masters-1000-Turnier mit ein klein bisschen Bauchweh im allerletzten Spiel gegen Marin Cilic doch souverän über die Bühne gebracht, in Runde drei geht es für den 38-Jährigen morgen gegen Yannick Hanfmann. Vor Turnierbeginn in Shanghai, wo Djokovic schon vier Mal den Titel holen konnte, führte er noch mal aus, dass ihm ein Turniersieg hier deutlich einfacher fallen würde als bei den Majors.
Dort hat Djokovic bei allen vier Gelegenheiten die Vorschlussrunde erreicht. Dann aber war Schluss. Bei den Australian Open äußerst unglücklich aufgrund einer Verletzung gegen Alexander Zverev, in Roland-Garros und Wimbledon jeweils gegen Jannik Sinner, zuletzt bei den US Open gegen Carlos Alcaraz. Die beiden letzteren Konkurrenten in Best-of-Five-Matches zu besiege - und dann vielleicht auch noch hintereinander - das übersteigt wohl die ansonsten fast übermenschlichen Kräfte des serbischen Großmeisters.
Djokovic in Saudi-Arabien - wie Zverev auch
Der in diesem Jahr einen sehr schmalen Turnierkalender spielt. Und damit und sich komplett im Reinen ist. Im Gegensatz zu anderen Profis, die sich immer mal wieder über die Fülle an Aufgaben und die Länge des Tennisjahres beklagen. Alexander Zverev sowieso, in dieser Saison sind aber auch schon Alex de Minaur und Casper Ruud in dieser Hinsicht auffällig geworden. Davon will Novak Djokovic nichts hören.
„Du kannst dich immer dafür entscheiden, weniger zu spielen. Es gibt Regeln für Bonuszahlungen, aber du kannst auf den Bonus verzichten. Manche beschweren sich und melden sich dann für Showmatches an – das ist ein bisschen widersprüchlich“, so Djokovic in Shanghai. Mit anderen Worten: Wer jammert, soll halt keine Schaukämpfe bestreiten. Ob sich da Zverev, Ruud und de Minaur, allesamt beim Laver Cup im Einsatz, angesprochen fühlen?
Djokovic selbst hat ja nicht in San Francisco aufgeschlagen, wird diese erneut beim Schaukampf in Saudi-Arabien tun. Wie auch Jannik Sinner, Carlos Alcaraz oder auch, natürlich, Alexander Zverev.
Nochmal Novak Djokovic: „Das Hauptproblem ist, dass die Spieler nicht genug vereint sind und sich zu wenig selbst engagieren. Wer etwas ändern will, muss Zeit und Energie investieren, das System verstehen und aktiv mitarbeiten – nicht alles an Agenten oder das Umfeld abgeben.“ Word, würde Boris Becker wohl sagen …
Hier das Einzel-Tableau in Shanghai
