Nur noch Doppelspieler? Das wäre der Nummer zwei der Welt zu wenig

Wie ernst sollte man das Doppelspielen im Tenniszirkus nehmen? Kommt darauf an, wen man fragt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.01.2019, 07:15 Uhr

Jack Sock sieht sich in erster Linie als Einzelspieler
Jack Sock

Knapp 15 Monate sind erst vergangen, seit Jack Sock endlich dort angekommen war, wo er nach Ansicht der US-amerikanischen Tennisfans schon längst hingehörte: In die absolute Weltspitze der ATP-Spieler. Der überraschende Triumph beim ATP-Masters in Paris-Bercy 2017, die daraus resultierende späte Qualifikation für das ATP Finale in London mit dem dortigen Halbfinal-Einzug - Jack Sock hatte endgültig auf Angriff geschaltet.

Anfang 2019 steht Sock außerhalb der Top 100 der ATP-Charts. Im Einzel. Im Doppel rangierte der  26-jährige US-Amerikaner zum Jahreswechsel allerdings auf Platz zwei, übertrumpft lediglich von seinem Teilzeit-Doppelpartner Mike Bryan. Mit dem Jack Sock 2018 etwa die Titel in Wimbledon und bei den US Open geholt hatte.

Für Sock allerdings keine valide Zukunftsoption. „Für mich persönlich kann ich sagen: Wenn ich im Einzel nicht mehr relevant bin und meine einzige Möglichkeit wäre, Doppel zu spielen, würde ich wahrscheinlich mit dem Tennis aufhören“, wird Sock in der New York Times zitiert.

Evans kein Freund des Doppels

Auch andere Spieler hatten sich in den vergangenen Tagen etwas despektierlich über das Doppelspiel geäußert. Wenn auch in unterschiedlichen Kontexten. Die Wortmeldung von Bernard Tomic über die Nominierung Lleyton Hewitts seiner selbst für das eine oder andere Davis-Cup-Doppel, wie zuletzt in Graz gegen Österreich, war wohl einer gewissen Unzufriedenheit über die Gesamtsituation geschuldet.

Etwas gewichtiger (und auch gehässiger) das schon die Einschätzung von Daniel Evans, der sinngemäß meinte, dass im Doppel nur jene Spieler zum Zug kämen, die für das Einzel eben nicht gut genug wären. Auch weil sie nicht bereit wären, im Training an ihre Grenzen zu gehen.

Sock im Einzel weiterhin ratlos

Das wiederum kam bei Landsmann Jamie Murray nicht gut an. Evans´ Einschätzungen seien kompletter Nonsens, so der Bruder von Andy. „Wir sollten jeden Erfolg in unserem Sport feiern, egal ob im Doppel, Mixed Doppel oder bei den Rollstuhlspielern.“

Jack Sock  jedenfalls setzten in Melbourne an der Seite von Jackson Withrow gleich zum Auftakt ein Ausrufezeichen, schickte mit Juan Sebastian Cabal und Robert Farah die Titelverteidiger nach Hause. Im Einzel war, wie so oft in den vergangenen zwölf Monaten, bereits zum Auftakt Schluss. Gegen Alex Bolt, einen Mann, der in der Weltrangliste noch hinter Sock klassiert ist.

von Jens Huiber

Dienstag
29.01.2019, 08:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.01.2019, 07:15 Uhr