Patricio Apey: Alexander Zverev in Causa Tsitsipas "unverschämt"
Patricio Apey, Ex-Manager von Alexander Zverev, hat den Hamburger in Zusammenhang mit der Aufregung rund um die Toilettenpausen von Stefanos Tsitsipas bezichtigt, die Unwahrheit gesagt zu haben.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
19.08.2022, 19:57 Uhr

Dass das Einvernehmen zwischen Patricio Apey und Alexander Zverev weitaus besser sein könnte, dürfte gemeinhin bekannt sein. Die Manager-Spieler-Beziehung endete nach der Trennung im Gerichtsstreit - und verstummte schließlich nach mehrfachen öffentlichen Beschuldigungen auf beiden Seiten mit einer außergerichtlichen Einigung endgültig. Dementsprechend wenig überraschend ist es auch, dass Apey auch heute noch wenig Positives über das Ende der Partnerschaft mit dem gebürtigen Hamburger zu berichten weiß.
Die Geschichte, wie sie nun im jüngsten Interview mit Patricio Apey im Clay Magazine aufgerollt wird, wurde so - oder so ähnlich - bereits zig Mal erzählt. Weitaus spannender wiegt daher, dass Apey in ganz anderer Hinsicht Groll gegen seinen Ex-Partner hegt. Und zwar in Zusammenhang mit dem großen Aufschrei, der den auffällig langen Toilettenpausen seines Neo-Spielers Stefanos Tsitsipas im Spätsommer des vergangenen Jahres entgegengebracht wurde.
Zverev Mitschuld an Aufregung?
"Die Sache war dumm. Leider war es auch Zverer, der versucht hat, die Sache anzuzetteln, und der so unverschämt war, dass er sagte, der Vater hätte ihm eine SMS geschickt. Diese Anschuldigungen waren ein bisschen hart", erklärte Apey also. Die Beschuldigungen von Zverev und später auch von Andy Murray bei den US Open hätten den Griechen hart getroffen. "Es war nicht fair. Stef weiß, dass er nicht betrogen hat. Er schwitzt viel und wechselt seine Kleidung von Kopf bis Fuß, Socken, Unterhosen", so der Chilene.
Dass just in der Toilettenpause Tsitsipas' auch Vater Apostolos in der Box am Handy gesichtet wurde, sieht Apey als großes Missverständnis: "Der Vater sprach mit der Mutter und Stef hatte sein Handy nicht dabei", so der 83-Jährige, der beteuert, dass Tsitsipas im Anschluss selbst aktiv an der Verbesserung der Situation mitgewirkt hatte. "Was die Leute nicht wissen, ist, dass er selbst einen Brief an den ATP-Vorstand geschrieben hat, um sie zu bitten, die Toilettenregel zu klären, weil er sich verantwortlich fühlte." Seit einigen Monaten sind die Toilettenpausen stärker reglementiert, die Spieler erhalten exakt drei Minuten Zeit für den Gang in die Katakomben.
Zusammenarbeit mit Tsitsipas floriert
Auch, wenn es bei Tsitsipas in den vergangenen Wochen spielerisch nicht immer vollends nach Wunsch lief, zieht Apey eine positive Zwischenbilanz für die Zusammenarbeit mit dem Griechen: "Er ist ein super guter Kerl. Er hat das Verlangen und den Hunger, und er ist bereit, zu arbeiten und so hoch zu kommen wie nur möglich", so der 82-Jährige. "Er ist 23 Jahre alt und war bereits die Nummer drei der Welt. Wenn er einige Dinge mit seinem technischen Team korrigieren kann, hat er alle Möglichkeiten, das zu erreichen, was er will."
Auch Ex-Partner Zverev stünde weiterhin eine große Zukunft bevor - auch, wenn der gebürtige Hamburger laut dem Chilenen eine ganz große Chance hat verstreichen lassen: "Er ist ein sehr guter Spieler und er wird viele Grand Slams gewinnen, aber die Zeit, der Prinz zu sein, bevor er der König war, ist möglicherweise verstrichen", so der ehemalige Manager Zverevs. Es sei denn: "Wenn er fünf Mal Wimbledon gewinnt, kann er die Dinge ändern."
Hier geht es zum kompletten Interview mit Patricio Apey!