Patrick Rafter fordert Sperre für Nick Kyrgios

Gibt es gewisse Verhaltenstandards - oder darf sich, wer auch Tickets verkauft, erlauben, was er will? Der zweifache US-Open-Champion Patrick Rafter hat da eine ganz explizite Meinung.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 16.09.2019, 22:56 Uhr

Braucht Nick Kyrgios eine Zwangs-Abkühlpause?
© Jürgen Hasenkopf
Braucht Nick Kyrgios eine Zwangs-Abkühlpause?

Eigentlich war der Montag ja darauf angelegt, bei der Auslosung der Gruppen für den ATP Cup Anfang 2020 die gesamte Aufmerksamkeit auf den neuen Team-Wettbewerb der Spielervereinigung zu legen, der am 3. Januar in Sydney, Perth und Brisbane über die Bühne geht. Tennis Australia firmiert dabei als Veranstalter, da ist es nur recht und billig, dass mit Patrick Rafter einer der ganz großen australischen Spieler der letzten Jahrzehnte bei der Gruppeneinteilung auch zugegen war. Nun: Die Gastgeber, mittels Wildcard qualifiziert, haben eine sicherlich unterhaltsame Aufgabe zugelost bekommen, Australien trifft auf Deutschland mit Alexander Zverev, Griechenland mit Stefanos Tsitsipas und Kanada mit wahrscheinlich Félix Auger-Aliassime.

In der Combo der Australier wird Nick Kyrgios an als Leadsänger erwartet, es sei denn, die ATP ringt sich aufgrund der zahlreichen Verfehlungen des Mannes aus Canberra doch noch zu einer Sperre durch. Was aus der Sicht von Pat Rafter in jedem Fall geboten scheint.

Kyrgios zieht die Zuschauer an

„Ich verstehe nicht, warum das noch nicht passiert ist“, erklärte Rafter. „Da passieren offenbar einige Dinge hinter den Kulissen. Von der Papierform her sieht es für mich so aus, dass er gesperrt werden sollte.“ Kyrgios war zuletzt bei den US Open in der dritten Runde Andrej Rublev unterlegen, nach einem im Großen und Ganzen soliden Auftritt. Davor in Cincinnati allerdings hatte der 23-Jährige eine saftige Strafe von mehr als 100.000.- US Dollar ausgefasst.

Eine Vermutung, warum die ATP noch nicht rigoros durchgegriffen hat, ist Rafter nicht fremd: „Das ist die andere Seite: Er zieht Zuschauer an. Aber ab welchem Zeitpunkt sagt man, dass eine große Zuschauermenge wichtiger ist? Oder sollte man einen gewissen Standard, ein Protokoll hochhalten, an das sich die Spieler zu halten haben?“ Am kommenden Wochenende ist indes nicht mit Ausrastern von Kyrgios zu rechnen. Beim Laver Cup in Genf wird der Australier wohl wie gewohnt den perfekten Teamspieler geben.

von tennisnet.com

Dienstag
17.09.2019, 11:47 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.09.2019, 22:56 Uhr