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Philipp Jahn steht als erster HTT-Tour-Finals-Semifinalist fest

CTP Pötzleinsdorf-Star Philipp Jahn hat auch seinen zweiten Auftritt im Rahmen der 29. Auflage der H...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 27.11.2018, 12:20 Uhr

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CTP Pötzleinsdorf-Star Philipp Jahn hat auch seinen zweiten Auftritt im Rahmen der 29. Auflage der HTT-Tour-Finals 2018 mit Bravour hinter sich gebracht, und nach seinem Auftakterfolg am vergangenen Samstag über den Ranglisten-Zweiten Maximilian Wild auch sein zweites Vorrundenspiel gewonnen. Der 26jährige bezwang am frühen Montag Abend im Schlagerspiel der Gruppe B den HTT-Olympiasieger von 2014 Martin Mayer nach 1:46 Stunden Spielzeit mit 6:3, 5:7, 6:1, blieb damit auch im zweiten direkten Duell der beiden HTT-Top-Ten-Stars siegreich, und steht schon vor dem abschließenden dritten Vorunden-Match am Mittwoch gegen Bernhard Scheidl als Sieger der Gruppe B und damit als erster Semifinalist des heurigen HTT-Saisonfinales im UTC La Ville fest. Martin Mayer muss hingegen in seinem letzten Vorrunden-Match gegen Maximilian Wild am kommenden Mittwoch um sein Halbfinal-Ticket rittern. Aus dem UTC La Ville berichtet von den HTT-Tour-Finals für hobbytennistour.at C.L

Philipp Jahn in unwiderstehlicher Weise zu einem ganz souverän gewonnenen ersten Satz gegen Martin Mayer

Philipp Jahn hat bei seiner HTT-Tour-Finals-Premiere auf Anhieb das Semifinale erreicht. Der 3fache Saison-Grand-Slam-Finalist, und einzige Spieler des aktuellen Feldes der Top 8, dessen sportliche Visitenkarte eine ohne HTT-Titelgewinn ist, untermauerte am Montag Abend mit einem über ganz weite Strecken höchst imposant ausgefallenen Dreisatz-Erfolg über Martin Mayer seine Anwartschaft, ausgerechnet beim Saisonfinale der besten HTT-Spieler womöglich seinen ersten Karriere-Titel zu feiern. Der Ranglisten-Fünfte, der im Viertelfinale des Jänner-HTT-500-Turniers zum Saison-Auftakt schon einmal gegen Mayer in drei Sätzen erfolgreich geblieben war, zauberte am gestrigen Abend einen ersten Satz auf den Centercourt, der zum Zunge schnalzen war. Gleich im ersten Game gelang Jahn das erhoffte frühe Break, und mit diesem im Rücken, servierte sich der größte Spieler im Feld in einen wahren Spielrausch. Eine Chance zum Re-Break abgewehrt, erhöhte Jahn auf 2:0, während es das für Mayer bei Aufschlag seines Gegners auch schon war mit Großchancen auf das nötige Re-Break. Jahn gab in seinen folgenden Aufschlagspielen des ersten Satzes nur mehr zwei Punkte ab, während Mayer für seine Service-Games hart zu kämpfen hatte, und jenes bei 3:5 zum 4:5 auch nicht mehr halten konnte. Mit einem abschließenden Vorhand-Return-Winner hatte Jahn nach nur 26 Minuten den ersten Satz unter Dach und Fach gebracht, und Kurs auf Saisoneinzelsieg Nr. 30 genommen.

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Martin Mayer mit dem Turnaround in Durchgang 2

Später in der Pressekonferenz sollte Jahn seine Leistung im ersten Satz als eine solche bezeichnen, die notwendig sein wird, wenn er hier endlich seinen ersten Titel feiern möchte. Nimmt man das gestrige Jahn-Match als Maßstab, dann muss er auf die Dauer eines gesamten Matches aber noch stabiler und konstanter werden. Denn im zweiten Satz hatte Jahn den “Flow des ersten Durchgangs” verloren, und Mayer endlich sein großes Potential in jeglicher Hinsicht in die Waagschale geworfen. Der 36jährige Niederösterreicher benötigte zwar vier Spielbälle um zu Beginn auf 1:1 auszugleichen, mit dem ersten Break zum 2:1 war Mayer aber spielerisch in seinem zweiten Masters-Karriere-Single angekommen. Mit großartigen Punktgewinnen demonstrierte der Muckendorfer seine Klasse und zog zwischenzeitlich sogar auf 3:1 davon, ehe Jahn wieder das Kommando am Centercourt übernahm. Es ging allerdings verdammt knapp zu zur Mitte des zweiten Satzes, in der Mayer zunächst bei 3:2 Führung und eigenem Aufschlag ein 40:0 leichtfertig verspielte. Bei 3:3 kam Mayer nochmals zu einer Break-Chance, Vorwurf muss sich der Ranglisten-Achte allerdings keinen machen, denn Jahn servierte in dieser wichtigen Phase wieder wie aus einem Guß.

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Philipp Jahn mit Lapsus beim zweiten Matchball, im Entscheidungssatz aber wieder in seinem Element

Aus dieser engen und umkämpften Phase ging Jahn mit einer 5:3 Führung heraus, und sah in diesem Moment wie der sichere Sieger aus, zumal er sich auch noch zum Aufschlag bereit machte. Es folgte nun jene Zeit, in der dieses Match speziell wurde, und Mayer seinen Fähigkeiten als Kämpfer unter Beweis stellte. Jahn hatte sich zwei Matchbälle erspielt, ehe ihm beim zweiten ein Fauxpas mit Folgen unterlief. Einen eigentlich ins Out fliegenden Ball nimmt Jahn aus unverständlichen Gründen ins Visier, befördert den kleinen gelben Filz ins Netz, und ist mit diesem Lapsus plötzlich zu Überstunden am Centercourt verurteilt. 5:4 statt 6:3,, 5:5, 5:6, 5:7, am Ende hievte sich Mayer mit einem abschließenden Service-Winner und vier in Serie gewonnenen Games nach 53 Minuten in einen Entscheidungssatz. Dort rollte dann aber wieder die Jahn-Welle über den Centercourt. In 17 Minuten hatte sich der 26jährige eine 5:0 Führung herausgespielt, seinem Gegner anstandshalber ein Ehrengame zum 5:1 überlassen, ehe er zu Null für ein standesgemäßes Ende dieser hoch interessanten Partie sorgte.

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Erster Satz als Basis für einen möglichen Titelgewinn

“So muss es sein, wenn man ein Turnier dieser Größenordnung gewinnen will”, startete Philipp Jahn seine zweite PK im Rahmen der HTT Tour Finals und angesprochen auf seine Leistung im ersten Satz gegen Martin Mayer. “Damit war ich echt zufrieden. Aber man hat auch gesehen: Einen Satz gut spielen ist das eine, einen zweiten in dieser Qualität hinterherlegen, ist schon wieder was ganz anderes. Ich habe dann leider den Faden verloren, schlecht gespielt, und war auf der Vorhand recht unsicher. Mayer hat dann aber auch ein gutes Rezept gegen mich gefunden, viel Spin über meine Rückhand gespielt, und das hat mich rausgebracht. Bei 5:4 habe ich dann auch noch das Zitterhändchen bekommen, und dann ist der Satz schnell in seine Richtung gelaufen”, so Jahn, der sich auch schon Gedanken zum weiteren Turnierverlauf machte. “Im Normalfall gewinnt der Lukas Prüger die andere Gruppe, und daher werde ich auch schauen, dass ich meine Gruppe gewinne, weil ihn möchte man so lange wie möglich als Gegner vermeiden, und erst im Finale haben”, befand der Ranglisten-Fünfte.

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Martin Mayer trotz Niederlage nicht gänzlich unzufrieden

“Es war grundsätzlich ein gutes Match, in dem ich mich mit Händen und Füßen verteidigt habe. Er ist der bessere Tennisspieler, das steht außer Zweifel. Ich habe getan was ich kann, ihn ein bißchen geärgert, einen Satz gewonnen, und wenn ich zu Beginn des dritten Satzes ein wenig konstanter spiele, dann wird das vielleicht noch ein enges Match. Ich werde schauen, dass ich mich im nächsten Spiel noch steigern kann. Es war aber nicht so einfach heute, wenn du von einer Partie mit dem Scheidl ohne Ballwechsel kommst, und dann kommen im nächsten Match die ärgsten Geschosse daher. Jahn hat einfach großartig gespielt und verdient gewonnen”, bilanzierte Mayer.

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von Claus Lippert

Dienstag
27.11.2018, 12:20 Uhr