Porsche Tennis Grand Prix: Stuttgart-Siegerin Iga Swiatek hat ihre Zweifel einfach ignoriert

Iga Swiatek(WTA-Nr. 1) hat beim Porsche Tennis Grand Prix ihren vierten Turniersieg in Folge gefeiert. Selbstverständlich war das nicht, vor allem nicht für sie selbst.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 25.04.2022, 15:46 Uhr

Iga Swiatek
© Getty Images
Iga Swiatek

Im Finale war sie dann wieder da, die "alte" Iga Swiatek, die der letzten Wochen. Die nach Lust und Laune durch die Felder der Draws pflügt und ihren Gegnerinnen nur wenige Spielgewinne gönnt./

Erst Liudmila Samsonova hatte es in Stuttgart im Halbfinale nach langer Zeit zustande gebracht, Swiatek einen Satz abzunehmen (zuvor hatte sie 28 Sätze am Stück gewonnen!). Und nun, gegen Aryna Sabalenka, setzte es wieder ein Standardergebnis für die 20-Jährige - 6:2, 6:2, ohnehin lesen sich Swiateks Finalbilanzen ziemlich makellos.

Dabei hatte die Polin nach dem späten Halbfinale am Samstag bis zum frühen Sonntagnachmittag eine Zusatzaufgabe zu lösen: die der Regeneration. Auch das bewältigte sie im Stile einer Spitzenkraft. "Ich habe mich nicht so sehr auf die kurze Zeit fokussiert, die ich zur Erholung hatte", erklärte Swiatek nach ihrem Titelgewinn. Sie habe einfach Vertrauen gehegt: gegenüber ihrem Team, und gegenüber ihrem Körper - dass dieser mitspielen würde. Extra Energie, um sich darüber Sorgen zu machen? Wollte sie eben nicht verschwenden.

Ohnehin sei Stuttgart "ein weiteres Turnier, bei dem ich mich selbst überrascht habe", gestand Swiatek lachend. Und das ihr gezeigt habe, dass sie eben nicht 100 Prozent perfekt vorbereitet sein, sich nicht zu 100 Prozent in Bestform fühlen müsse, um gute Matches hinzulegen. Dabei sei sie mit einigen Zweifeln angereist. "Aber ich wollte mich darauf nicht fokussieren, sondern auf das, was ich beeinflussen kann. Und das war wieder ein Turnier, das mir gezeigt hat, dass ich das hinbekomme."

Swiatek: "Nicht die Beste darin, Entscheidungen zu treffen"

Ein Luxusproblem stand für Swiatek allerdings noch an nach den Feierlichkeiten. Wo es denn nun hingehe und wie sie den Porsche denn derweil nach Hause bekommen würde?, wurde sie gefragt. "Ich habe keine Idee, wie das funktioniert", sagte Swiatek. Zumal noch das Problem der Auswahl anstehe - die Gewinnerin beim Porsche Tennis Grand Prix darf in aller Regel die Farbe ihres Siegerautos äußern. "Ich bin nicht die Beste, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Ich brauche die Meinungen von anderen dazu", erklärte Swiatek lachend. Ihr Vater und ihr Coach würden ihr aber sicher dabei helfen.

Trotz ihrer Serie (nun 23 Siege in Folge!) habe sie sich mit diesem "Problem" nämlich nicht keineswegs im Vorfeld auseinandergesetzt, "weil es mir quasi unmöglich schien, das Turnier zu gewinnen". Auch aufgrund des ungewohnten Belags - Swiatek hatte zuvor noch nie in Stuttgart gespielt.

Eine neue Herausforderung wartet direkt: Swiatek wird als nächstes in Madrid aufschlagen, los geht's hier mit den Hauptfeldspielen bereits am Donnerstag. Die Zeit, sich auf die Madrid-Verhältnisse (in rund 700 Metern Höhe) einzustellen, wird wieder mal knapp.

Swiatek hat diesmal allerdings keinen Bammel davor. Die Woche in Stuttgart habe ihr gezeigt, dass sie den Wechsel in nur wenigen Tagen hinbekommen kann. "Ich habe also großes Vertrauen in mich."

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von Florian Goosmann

Montag
25.04.2022, 17:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.04.2022, 15:46 Uhr

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