Race to Turin: Zverev, Rune, Fritz - wer jetzt richtig durchstarten muss
Mit den US Open 2023 und dem 24. Major-Erfolg von Novak Djokovic ist das letzte ganz große Event der Saison Geschichte. Es folgen allerdings noch die ATP Finals in Turin. Und da sind erst drei Spieler fix qualifiziert.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
11.09.2023, 20:39 Uhr
Gehen wir einmal davon aus, dass ein beliebiger Spieler eines der vier Grand-Slam-Turniere gewonnen und sonst kein einziges Turnier gespielt hätte. Dann stünde dieser Spieler im Race to Turin Stand aktuell auf Position 14. Die Majors sind nun mal die beste Möglichkeit, um Preisgeld und Punkte zu sammeln, Und diese Möglichkeiten sind für die laufende Saison erst einmal geschlossen.
Was die Entwicklungen im Race to Turin nur noch spannender macht. Denn so richtig konnte keiner der noch zitternden Kandidaten die US Open 2023 zu seinen Gunsten nutzen. Was auch ein Blick auf die Halbfinal-Besetzung zeigt: da standen mit Novak Djokovic, Carlos Alcaraz und Daniil Medvedev drei Spieler, die sich bereits vor (oder im Fall von Medvedev) während des Turniers ihre Fahrkarte nach Turin geholt hatten. Lediglich Ben Shelton gab den Ausreißer. Die 720 Punkte für die Vorschlussrunde haben den US-Amerikaner immerhin auf Position 17 im Race gespült. Für Shelton müsste nun aber noch ein unglaublicher Lauf folgen, sollte es mit der Qualifikation für die inoffizielle Weltmeisterschaft noch klappen.
Sinner kann mit Heimspiel planen
Einige Möglichkeiten gibt es ja noch: zwei ATP-Masters-1000-Turniere in Shanghai und Paris-Bercy. Und dann noch die 500er in Peking, Tokio, Wien und Basel. Erfolge bei den 250er-Events wie in Chengdu oder Stockholm werden das Kraut nicht fett machen.
Wer hat also nach den genannten drei bereits Qualifizierten die besten Chancen? Jannik Sinner kann für sein Heimspiel so gut wie fix planen. 4.365 Zähler hat der Südtiroler bislang erspielt, da sind die Chancen, von noch fünf Spielern überholt zu werden, ein theoretischer Natur.
Auch für Andrey Rublev (3.640) und Stefanos Tsitsipas (3.570) sieht es sehr gut aus. Danach aber beginnt das große Hauen und Stechen.
Kommt ein Außenseiter wie Hurkacz noch nach vorne?
Holger Rune, der das Jahr so gut begonnen und im Sommer genau nichts mehr getroffen hat, liegt mit 3.055 Punkten noch auf Platz sieben, gefolgt von Alexander Zverev (3.030). Knapp dahinter: Taylor Fritz mit 3.010 Zählern - und damit im Moment erster Ersatzmann. Diese Rolle hatte Rune 2022 inne, während Fritz sein Debüt feierte. Zverev ist ein alter Hase, hat dieses Event sowohl in London (2018) wie auch in Turin (2021) schon gewonnen.
Danach tut sich ein Loch von knapp 400 Punkten auf, bevor wieder eine Dreier-Combo folgt: Casper Ruud (2.625), Alex de Minaur (2.505) und Tommy Paul (2.435). Ruud war im vergangenen Jahr in Turin erst im Endspiel an Novak Djokovic gescheitert, für Paul und de Minaur wäre die Teilnahme am Saisonfinale eine Premiere.
Und wer könnte sonst noch einen Lauf bekommen? Da fällt einem etwa Hubert Hurkacz ein, derzeit die Nummer 16 im Race mit 1.775 Punkten. Oder aber Frances Tiafoe, der auch schon 2.210 Punkte gesammelt hat. Und der erste Verfolger von Landsmann Paul ist.
Hier der aktuelle Stand im Race to Turin