Rafael Nadal kämpft um würdigen Abschied: "Eine letzte Anstrengung wert"

Nach seiner emotionalen Absage für die French Open beginnt für Rafael Nadal der Kampf um ein würdiges Karriereende.

von SID
zuletzt bearbeitet: 19.05.2023, 12:31 Uhr

2022 gewann Rafael Nadal noch in Paris
© Getty Images
2022 gewann Rafael Nadal noch in Paris

Die Ikone Rod Laver huldigte Rafael Nadal, seine Kontrahenten meldeten sich voller guter Wünsche und die großen Sportzeitungen in Spanien und Frankreich hievten den verletzten Topstar auf ihre Titelseiten: Am Tag nach der emotionalen Pressekonferenz des Sandplatzkönigs wirkte es fast so, als habe Nadal seine Karriere bereits beendet.

"Rafa, du bist noch nicht weg, und wir vermissen dich schon", schrieb die spanische Marca passend. "Ein Reich ohne seinen König", titelte die französische L'Equipe und zeigte Nadal nach einem seiner 14 Titel in Roland Garros rücklings ausgestreckt auf der roten Asche. Ein Motiv, das es nach der Absage des Topstars in diesem Jahr nicht geben wird. Der bald 37 Jahre alte Grand-Slam-Rekordsieger kämpft von nun an um ein würdiges Ende seiner großen Karriere.

Nadal will noch einmal angreifen

"Ich glaube, ich habe es nicht verdient, dass es so endet", hatte Nadal am Donnerstag gesagt. Nach 22 Jahren, 22 Major-Siegen und insgesamt 92 Titeln verletzt von der Tour abtreten? Auf einer Pressekonferenz? Das kam für den Ausnahmekönner nicht in Frage.

Sollte es sein geschundener Körper nach einer Auszeit zulassen, will Nadal noch einmal "auf höchstem Level" angreifen, dies sei "eine letzte Anstrengung wert". Vielleicht schon im November bei der Finalrunde des Davis Cup in Malaga. Priorität dürfte aber 2024 haben. Seine wohl letzte Saison mit dem möglichen Schlusspunkt Olympia in Paris, in seinem geliebten Bois de Boulogne, soll keine reine Abschiedsparty werden. Der Unersättliche will mit Siegen die große Bühne verlassen.

"Es wäre eine Genugtuung, den Weg so zu Ende zu gehen, wie ich es mir vorstelle", sagte Nadal, dessen erstes Fehlen bei den French Open seit 2004 Chancen für die Konkurrenz eröffnet. "Selbst ohne zu 100 Prozent fit zu sein, wäre er der Favorit gewesen", sagte der Weltranglistendritte Daniil Medvedev, der sich nun zum Kreis der Mitfavoriten beim zweiten Grand Slam des Jahres (ab 28. Mai) zählen darf.

Alcaraz wünscht Nadal "viel Glück"

Dennoch wünscht sich nicht nur Medvedev weitere Glanzmomente des einstigen Weltranglistenersten Nadal. "Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich zurückkommt, denn er ist ein fantastischer Spieler, einer der besten der Geschichte", sagte Medvedev. Und auch Nadals spanischer Nachfolger Carlos Alcaraz (20) wünschte dem Mallorquiner via Twitter "viel Glück".

Es sei für "alle sehr schmerzhaft und traurig, dass Du nicht in Roland Garros spielen kannst", schrieb Alcaraz. Er hofft für Nadal, "dass 2024 eine großartige Saison wird, in der Du Dich als der großartige Champion verabschieden kannst, der Du bist".

Der australische Volksheld Laver huldigte Nadal unterdessen für seine herausragende Power, den Kampfgeist und die Hingabe zum Tennis, dies sei in der heutigen Zeit unerreicht. "Ruh dich aus, Kumpel", schrieb der 84-Jährige bei Twitter: "Ich freue mich darauf, dich wiederzusehen. Auf oder neben dem Platz."

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Freitag
19.05.2023, 15:35 Uhr
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